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MVV investiert weiterhin kräftig

MVV Energie vermeldet im Rahmen der Neun-Monatszahlen einen um fünf Prozent niedrigeren Umsatz. Mit 214 Mio. Euro liegt das Investitionsniveau deutlich über dem des Vorjahres von 128 Mio. Euro.
15.08.2018

Georg Müller, Vorstandsvorsitzender der MVV Energie

MVV Energie hat die Neun-Monatszahlen für das Geschäftsjahr 2018 vorgelegt: Der Umsatz ohne Energiesteuern sank im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf jetzt 2966 Mio. Euro. Dies liege marktbedingt an geringeren Strom- und Gashandelsmengen. Dass das Adjusted EBIT in diesen neun Monaten mit 232 Mio. Euro um sieben Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum liege, sei im operativen Geschäftsverlauf unter anderem auf mehrere geplante Revisionen bei den Erzeugungsanlagen im Umweltbereich zwischen April und Juni zurückzuführen.

Für das gesamte Geschäftsjahr 2018 bestätigte das Unternehmen den positiven Ausblick. Das Adjusted EBIT 2018 werde leicht über dem Vorjahreswert von 224 Mio. Euro liegen. „Positiv wirken sich dabei neben dem besseren Umweltgeschäft und höheren Erlösen aus den eigenen Windkraftanlagen auch Erfolge bei der Kosteneffizienz aus, was witterungsbedingte Einbußen aufgrund des milderen Winters und die regulierungsbedingt rückläufigen Netzentgelte ausgleicht“, heißt es seitens des Unternehmens. Beim Umsatz erwartet MVV etwa die Vorjahresmarke von vier Mrd. Euro.

Müller: Die Zukunft wird "volatiler"

Beim Blick auf die weitere Zukunft des Geschäfts betonte MVV-Chef Georg Müller, dass die Ergebnisentwicklung insgesamt volatiler geworden ist. Müller: „Auch das gehört zu dem neuen Umfeld, mit dem wir umgehen müssen.“ Die Energiewende und die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen für neue Geschäftsmodelle erfordern eine höhere Flexibilität sowie eine aktive Veränderungsbereitschaft und -fähigkeit, verbunden mit einer ausgeprägten Kunden- und Projektorientierung.

Der Stromabsatz lag bei 18 480 Mio. kWh (-9 Prozent), der Wärmeabsatz bei 5899 Mio. kWh (-6 Prozent), der Gasabsatz bei 17648 Mio. kWh (-19 Prozent), der Wasserabsatz bei 29,) Mio. Kubikmeter (0 Prozent). Hauptursache für den niedrigeren Gasabsatz seien geringere Gashandelsmengen. 

Investitionen bleiben hoch

Mit insgesamt 214 Mio. Euro hat das Unternehmen rund zwei Drittel mehr investiert als im Jahr zuvor. Rund 100 Millionen Euro fließen dabei in die Anbindung des Heizkraftwerks an das Fernwärmenetz in Mannheim. Hinzu kommt der Bau eines neuen hocheffizienten Heizkraftwerks im schottischen Dundee, des modernen Gasheizkraftwerks in Kiel sowie der Erwerb einer Bioabfallvergärungsanlage in Dresden. Müller: „Wir halten unser Investitionstempo auch in Zukunft als Grundlage für Wachstum und Versorgungssicherheit hoch.“

Die Stromerzeugungsmengen aus erneuerbaren Energien einschließlich des biogenen Anteils aus Abfällen stiegen in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahrs um 18 auf 907 Mio. kWh. Dies entspricht dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von rund 260 000 Drei-Personen-Haushalten. (al)