Numbat-Ladeinfrastruktur soll Netz ausgleichen

Numbat-Gründer sind Maximilian Wegener und Martin Schall, beide langjährige Manager in der Batterietechnologie.
Bild: © Numbat / Ilenia De Vito
Der europäische Übertragungsnetzbetreiber Tennet und das Allgäuer Tech-Unternehmen Numbat starten ein Pilotprojekt, um Engpässe im Stromnetz zu reduzieren und das Übertragungsnetz zu stabilisieren.
Ziel des Vorhabens ist, einen Ende-zu-Ende-Prozess aufzubauen, der das Abrufen des Flexibilitätspotenzials der Numbat-Systeme durch Tennet ermöglicht.
In dem Pilotprojekt werden die Ladesäulen im Engpassmanagement von Tennet zur Anpassung des Stromverbrauchs oder zur Rückspeisung von Energie in das Stromnetz eingesetzt.
Keine Komforteinbuße beim Laden
Die Numbat-Systeme seien so optimiert, dass Kunden beim Laden, keine Komforteinbußen hätten. Zudem ergäben sich durch die Kombination von Ladesäule und Batteriespeicher in den Numbat-Systemen große Flexibilitätspotentiale, die potenziell über bisher untersuchte Piloten hinausgingen, teilten die Unternehmen mit.
Anlass für die Kooperation sei die zunehmende Anzahl von Engpässen im deutschen Stromnetz. Vor dem Hintergrund ambitionierter Dekarbonisierungsziele und gestiegener Energiepreise würden solche Alternativen zum herkömmlichen Engpassmanagement benötigt.
„Wenn es zu Engpässen im Übertragungsnetz kommt, können geografisch verteilte Systeme wie unsere Numbats mit ihren Batteriespeichern helfen, diese Engpässe auszugleichen“, so Martin Schall, Gründer und einer der Geschäftsführer von Numbat.
Die Numbat- Systeme werden über die „Equigy – Crowd Balancing Platform“ verbunden. Dies ist eine von mehreren europäischen Übertragungsnetzbetreibern gemeinsam entwickelte Plattform, die es ermöglicht, mit kleinen Flexibilitätsanlagen wie batterieelektrischen Fahrzeugen, Wärmepumpen oder anderen Batteriespeicherformen europaweit an den verschiedenen Flexibilitätsmärkten teilzunehmen. An diese Plattform angeschlossen, lassen sich die Batterien von Numbats automatisch steuern.
Anpassungen erforderlich
„Tennet forscht in zahlreichen Projekten, wie sich dezentrale kleinteilige Flexibilitäten, wie batterieelektrische Fahrzeuge und deren Ladeinfrastruktur, netzdienlich in das Übertragungsnetz integrieren lassen“, erklärt Tim Meyerjürgens, COO von Tennet. Um das Potenzial dieser Flexibilitäten nutzbar zu machen, seien jedoch Anpassungen bei den derzeit bestehenden gesetzlichen Rahmenbedingungen und dem Marktdesign erforderlich. „Auch das Projekt mit Numbat dient dazu, die notwendigen Anpassungen zu identifizieren und zu konkretisieren.“ (pfa)