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Pfalzwerke investieren kräftig in Schnell-Ladeinfrastruktur und Netzausbau

Das Unternehmen legt für 2022 eine solide Bilanz vor. Aufgrund der rapide gestiegenen Netzauslastung hat sich das Investitionsvolumen in diesem Bereich nahezu verdoppelt.
16.05.2023

Die Pfalzwerke haben im vergangenen Jahr in Kooperation mit Gewerbepartnern und Kommunen insgesamt 344 Ladepunkte in 72 Standorten realisiert (Symbolbild).

Der in Ludwigshafen ansässige Pfalzwerke-Konzern hat im vergangenen Jahr trotz eines herausfordernden Umfelds ein operatives Ergebnis (Ebit) von 81 Millionen Euro erwirtschaftet. Damit blieb das Unternehmen zwar unter dem von Sondereffekten geprägten Rekordergebnis aus dem Jahr 2021 von 106,8 Mio. Euro, das Ebit lag aber deutlich über den Zahlen von 2020.

In einem weltweit sowohl politisch als auch marktlich hochvolatilen Umfeld habe das Unternehmen seinen eingeleiteten Weg mit Fokus auf Versorgungssicherheit, Kundennutzen und ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit erfolgreich fortsetzen können, heißt es in der Pressemitteilung. Die Umsatzerlöse stiegen - wohl vor allem auch preisbedingt - auf 1,73 Mrd. Euro (2021: 1,44 Mrd.).

Das Unternehmen investierte rund 128 Millionen Euro in Zukunftsfelder. Davon entfielen allein 17,2 Millionen Euro auf den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektromobilität. In Kooperation mit Gewerbepartnern und Kommunen wurden insgesamt 344 Ladepunkte in 72 Standorten realisiert. Damit erhöht sich die Anzahl der eigenen Ladepunkte nach eigenen Angaben auf europaweit 800 Ladepunkte an 245 Standorten.

Installierte Leistung von knapp 1500 MW hängt am Netz der Pfalzwerke Netz

"Das macht die Pfalzwerke zu den erfolgreichsten Treibern und Umsetzern der Schnellladeinfrastruktur in ganz Deutschland, womit ein wichtiger Beitrag zur Energiewende und zum Klimaschutz geleistet wird," betonte Paul Anfang, technischer Konzern-Vorstand bei der diesjährigen Hauptversammlung. Der Fokus liege dabei auf dem Ausbau von Schnellladepunkten an attraktiven Standorten des täglichen Lebens. Schon heute sei die Hälfte aller Ladepunkte sogenannte Schnell- oder Hypercharger.

Der größte Anteil der Investitionen in Zukunftsfelder fällt mit knapp 78 Millionen Euro auf das Stromnetz der Pfalzwerke Netz AG. An dieses waren Ende 2022 rund 33.000 Photovoltaik-Anlagen, 330 Windenergieanlagen, 48 Wasserkraftanlagen sowie 32 Biomasseanlagen angeschlossen, die insgesamt über eine installierte Leistung von über 1.480 Megawatt (MW) verfügen. Damit diese steigende Netzauslastung bewältigt wird, hat das Unternehemen das Investitionsvolumen in den vergangenen Jahren auf rund 100 Millionen Euro pro Jahr nahezu verdoppelt.

Wasserstoffprojekt in Bad Dürkheim in finaler Investitionsplanung

Auch das von den Pfalzwerken als strategisch wichtig eingeschätzte Geschäft mit Wasserstoff wurde weiter vorangetrieben, vor allem das Leuchtturmprojekt „Wasserstoff an der Weinstraße“. In Bad Dürkheim wird eine Wasserstofferzeugungsanlage entstehen, die grünen Wasserstoff produziert. Der dafür verwendete Ökostrom stammt zum Teil aus Erneuerbare Energien-Anlagen der Pfalzwerke.

Hierbei ist ein Bad Dürkheimer Industrieunternehmen sowohl Kooperationspartner als auch künftiger Abnehmer des grünen Wasserstoffs. Die Stadtwerke Bad Dürkheim als weiterer wichtiger Kooperationspartner sowie ein zusätzlicher industrieller Abnehmer wollen zudem die Abwärme der Elektrolyseanlage nutzen. Das Projekt befindet sich in der finalen Investitionsplanung für die erste 10-15 MW-Ausbaustufe. Die Umsetzung soll zeitnah nach finaler Genehmigung gestartet werden.

Kontinuität bei der Dividende

Die positiven Bilanzergebnisse ermöglichen die Ausschüttung einer Dividende von unverändert 7,50 Euro je Stückaktie. Damit fließen insgesamt 13,8 Millionen Euro in kommunale Projekte und Einrichtungen in der Region Pfalz und Saarpfalz.

"Strategisch so aufgestellt, dass wir unseren Erfolgskurs fortsetzen können"

„Trotz der äußerst schwierigen globalen Rahmenbedingungen der Weltwirtschaft und der Branche sind wir als Pfalzwerke-Konzern mit unserer Strategie sowohl ökonomisch als auch strategisch so aufgestellt, dass wir unseren Erfolgskurs fortsetzen können“, resümiert Paul Anfang. Auch in Zukunft würden die Investitionen maßgeblich in den Ausbau der Netze und in die erneuerbaren Energien wie Wind und Photovoltaik fließen.

 Allerdings mangle es in Deutschland bei der Umsetzung der Energiewende an Arbeitskräften, Material und einheitlicher Regelungen. "Deshalb gilt mehr denn je, die großen Veränderungen im Energiemarkt zu antizipieren und unsere Strategie dahingehend kontinuierlich zu justieren", sagte Marc Mundschau, kaufmännischer Vorstand der Pfalzwerke. (hoe)