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"Politischer Rückenwind" für neue Trianel-Gesellschaft zum Ausbau der Erneuerbaren

Das Entwicklungsportfolio ist bereits breit gefüllt: 20 Stadtwerke und Trianel wollen den Erneuerbaren-Ausbau vorantreiben. Für Heidelberg ist das ein wichtiger Beitrag in Richtung Klimaneutralität.
12.11.2021

Ziel der Trianel Wind und Solar ist es, bis 2030 rund 350 MW regenerative Erzeugungskapazitäten bundesweit aufzubauen. Dazu werden die Partner rund 500 Millionen Euro investieren.

Mit der Trianel Wind und Solar hat die Aachener Kooperation gemeinsam mit 20 Stadtwerken die mittlerweile fünfte Projektentwicklungsgesellschaft zum Ausbau erneuerbarer Energien gegründet. „Gemeinsam begrüßen wir den sich abzeichnenden politischen Rückenwind für den Ausbau der erneuerbaren Energien“, stellte Sven Becker, Sprecher der Trianel Geschäftsführung im Rahmen der Gründungsfeier in Heidelberg fest. Dort fand Ende der Woche auch die Gesellschafterversammlung statt. Formal war die neue Gesellschaft bereits vor einem Jahr gegründet worden.

„Die derzeit angekündigten Vereinfachungen bei den Genehmigungsverfahren oder auch die Bereitstellung von mehr Flächen für den Ausbau von Wind- und Solarparks ermutigen uns, den Ausbau der Erneuerbaren mit der nötigen Kraft in den nächsten Jahren voranzubringen,“ so Sven Becker weiter.

Breit gefülltes Entwicklungsportfolio

Ziel der Trianel Wind und Solar ist es, bis 2030 rund 350 MW regenerative Erzeugungskapazitäten bundesweit aufzubauen. Dazu werden die Partner rund 500 Millionen Euro investieren. Zum Kreis der 20 Gesellschafter gehören neben Heidelberg auch Stadtwerke aus Bonn, Bochum, Jena und der Region Allgäu. 

 „In den letzten Monaten haben wir bereits ein breites Standortportfolio für Trianel Wind und Solar mit Trianel entwickeln können. Darüber hinaus konnten wir eine gemeinsame Kooperation mit unserem langjährigen Partner AboWind an Standorten in Deutschland für den Aufbau von circa 60 MW Windenergie vereinbaren“, so Markus Hakes, Geschäftsführer der Trianel Wind und Solar. In Summe verfüge die Projektgesellschaft bereits nach einem Jahr über ein gut gefülltes Entwicklungsportfolio, „das wir in den kommenden Jahren zu reifen Projekten entwickeln wollen.“

Heidelberg auf dem Weg zur Klimaneutralität

Heidelberg zählt bundesweit mit einem Anteil von sieben Prozent zu den vier größten Investoren innerhalb der neuen Gesellschaft zum Ausbau von Wind- und Solarenergie. Somit werden die Stadt und die Stadtwerke Heidelberg über die Kooperation Sonnen- und Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 14 MW bis 2024 umsetzen. Bis 2030 ist über die neue Gesellschaft sogar ein Wind- und Sonnenenergie-Ausbau für Heidelberg von rund 24 MW geplant.

Heidelberg will nach eigenen Angaben seine "Vorreiterrolle im Umwelt- und Klimaschutz" weiter ausbauen. Auf dem Weg zur Klimaneutralität hat Heidelberg im November 2019 einen großen Klimaschutz-Aktionsplan mit den ersten 30 konkreten Vorschlägen aufgelegt. Besonders in den Bereichen Energieerzeugung und Energieeffizienz werden laut Pressemitteilung große Anstrengungen unternommen, um die Strom- und Wärmeerzeugung weitestmöglich regenerativ zu gestalten und gleichzeitig den Energiebedarf zu reduzieren.

Auf dem Weg zum Heidelberger Solarziel: Schon viel erreicht, noch mehr vor

Eine konkrete Maßnahme des Klimaschutz-Aktionsplans ist der Ausbau der PV-Leistung um zusätzliche 25 MWp bis zum Jahr 2025. 3,6 MWp davon wurden schon realisiert. Unter anderem konnten 2020 bereits zwei Großanlagen installiert werden: eine auf der Großsporthalle im Heidelberg Innovation Park mit einer Leistung von 0,33 MWp sowie eine weitere im Frühling 2021 mit 0,71 MWp auf dem Dach der Rottehalle des Recyclinghofs in Wieblingen. Insgesamt ist die Zahl der PV-Anlagen im Stadtgebiet inzwischen auf 950 angewachsen. Ihre Leistung beträgt rund 24,5 MWp.

Mindestens fünf weitere MW Leistung werden die Stadtwerke Heidelberg im Auftrag der Stadt bis 2025 auf Gebäuden der Stadt oder der städtischen Wohnungsbaugesellschaft GGH bauen: Dazu werden die Dachflächen aller öffentlichen Neubauten der Stadt und der städtischen Gesellschaften für die Installation von PV-Anlagen genutzt.

Bei Dachsanierungen werden schrittweise auch auf Bestandsgebäuden vorrangig PV-Anlagen installiert. Private und gewerbliche Immobilienbesitzer werden ebenfalls in den Ausbau einbezogen: Bei allen neuen Stadtentwicklungsmaßnahmen und Grundstücksverkäufen gilt eine verbindliche Solarpflicht, um sicherzustellen, dass auf allen Neubauten Solaranlagen realisiert werden.

Stadt fördert Installation und Inbetriebnahme von PV-Anlagen

Unterstützend bietet die Stadt Heidelberg eine umfassende Beratung zur regenerativen Energieerzeugung und Effizienzverbesserung an und fördert die Installation und Inbetriebnahme von PV-Anlagen auf Dachflächen, Gründächern und Fassadenflächen über das Programm „Rationelle Energieverwendung“ zudem finanziell. (hoe)