RWE erhält britische Genehmigung für Beteiligung an Eon
Der Essener Energiekonzern RWE hat eine weitere Genehmigung für seine geplante Beteiligung am bisherigen Konkurrenten Eon erhalten. Die britische Kartellbehörde CMA habe den Erwerb eines Minderheitsanteils von 16,7 Prozent an Eon freigegeben, wie RWE mitteilte. Das Bundeskartellamt hatte die Minderheitsbeteiligung an Eon bereits vor Wochen durchgewinkt. Durch diesen Teil der Transaktion verändere sich die Marktposition von RWE "nur minimal", hatte Kartellamtspräsident Andreas Mundt Ende Februar erklärt.
Die Beteiligung von RWE an Eon ist Teil eines umfangreichen Tauschs von Geschäftsfeldern, den die beiden Energieriesen vereinbart haben. Dazu wollen sie die RWE-Ökostrom- und Netztochter Innogy unter sich aufteilen. Das Netz- und Vertriebsgeschäft soll komplett bei Eon landen, RWE soll im Gegenzug die erneuerbaren Energien von Innogy und Eon erhalten.
Eon wartet noch auf grünes Licht
Für den Kern dieses Deals, den Kauf von Innogy, fehlt Eon aber noch die Genehmigung der EU-Wettbewerbshüter. Sie haben im vergangenen Monat eine vertiefte Prüfung der Transaktion eingeleitet. Es gebe Bedenken, dass das Vorhaben den Wettbewerb im Strom- und Gaseinzelhandel beeinträchtigen könne, hatte die EU-Kommission mitgeteilt. Eon hatte die vertiefte Prüfung als "völlig üblich" bei einer Transaktion dieser Größe bezeichnet.
Die EU-Kommission hat bis zum 23. Juli Zeit, um den Deal durchzuwinken, zu blockieren oder Eon Auflagen zu erteilen. Dazu können etwa der Verkauf von Vertriebsgesellschaften wie Eprimo oder die Veräußerung von Anteilen an Regionalversorgern zählen. (dpa/hil)