RWE prüft die Entwicklung von drei CCS-Projekten in Großbritannien

CCS steht für Carbon Capture and Storage – die Abscheidung und unterirdische Speicherung von Kohlenstoff. Großbritannien strebt eine Dekarbonisierung des britischen Stromsektors bis 2035 an. (Symbolbild)
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RWE hat seine Pläne für drei neue CCS-Projekte bekannt gegeben, mit denen das Unternehmen einen Beitrag zur Dekarbonisierung der britischen Stromversorgung leisten will. CCS steht für Carbon Capture and Storage – die Abscheidung und unterirdische Speicherung von Kohlenstoff. So prüft das Unternehmen, inwieweit ihre bestehenden Gaskraftwerke in Pembroke, Wales und Staythorpe, England mit der CCS-Technologie nachgerüstet werden könnten, wie es selbst mitteilt.
Pembroke ist mit einer installierten Leistung von 2,2 Gigawatt (GW) seit 2012 in Betrieb, das 1,7-GW-Gaskraftwerk Staythorpe seit 2010. Zudem treibt RWE in Großbritannien ein Entwicklungsprojekt voran, das den Bau eines neuen Gaskraftwerks mit Kohlenstoffabscheidung in Stallingborough im Nordosten von Lincolnshire, England in der Nähe der Flussmündung des Humber vorsieht. Das geplante Kraftwerk hätte eine Leistung von bis zu 0,8 GW und könnte jährlich eine Million Haushalte mit Strom versorgen.
11 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr einsparen
Wenn alle drei Projekte vorangetrieben werden, könnten sie zusammen bis zu 4,7 GW flexibler, CO2-freier Kraftwerkskapazität bereitstellen – ausreichend, um Strom für den Bedarf von rechnerisch 8,1 Mio. britischer Haushalte zu erzeugen und gleichzeitig 11 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr einzusparen. Alle drei Projekte befinden sich in der Nähe geplanter CO2-Netze oder haben Zugang zu Verschiffungsmöglichkeiten, die einen Transport und eine Lagerung des Kohlendioxid durch Dritte ermöglichen würden. RWE hat Partnerschaften mit den Industrieclustern South Wales Industrial Cluster (SWIC) und Viking CCS aufgebaut, um diese Transport- und Speicheroptionen zu entwickeln. Soweit möglich, sollen zudem Optionen für eine Nutzung des abgeschiedenen CO2 entwickelt werden.
Im nächsten Schritt wird eine Bewerbung aller drei Projekte für eine sogenannte „Track 2 Phase 2“-Finanzierung durch das britische „Department for Energy Security and Net Zero“ vorbereitet. Diese ist für CCS-Projekte in unmittelbarer Nähe von Anlagen zur Speicherung oder zum Transport von CO2 vorgesehen. Wesentlich ist hierbei der Nachweis, dass die Kohlenstoffabscheidung eine tragfähige Lösung darstellt und wesentlich dazu beiträgt, das britische Ziel der Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis 2050 zu erreichen. (gun)