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RWE treibt Innogy-Deal voran

Trotz des noch bevorstehenden Fusionskontrollverfahrens arbeitet offenbar bereits ein Team der drei beteiligten Konzerne an der Integration.
27.08.2018

Innogy steht vor der Zerschlagung.

Der Energiekonzern RWE treibt den Deal zur Übernahme der Sparten für erneuerbare Energien von Eon und Innogy im Wert von rund 15 Milliarden Euro voran. "Wir planen, die Transaktion im vierten Quartal zur Kontrolle in Brüssel anzumelden", sagte RWE-Finanzvorstand Markus Krebber der Börsen-Zeitung. Derzeit liefen die Vorgespräche mit der EU-Kommission, dem Bundeskartellamt und der britischen Wettbewerbsbehörde CMA. "Wir erwarten keine größeren Probleme", sagte Krebber weiter.

Inzwischen arbeitet zudem ein Team der drei Konzerne unter der Leitung des Finanzchefs Krebber an der für 2019 geplanten Integration, schreibt die Börsen-Zeitung weiter. Der 45 Jahre alte Manager war - bis er 2012 zu RWE kam - Bereichsvorstand Group Finance der Commerzbank und hatte die Integration der Dresdner Bank verantwortet. Koordiniert würden die Arbeiten der drei beteiligten Unternehmen durch ein Gremium, dem neben Krebber auch Innogy-Finanzchef Bernhard Günther, Innogy-Ökostromchef Hans Bünting sowie Eon-COO Leonhard Birnbaum und Eon-Ökostromchefin Anja-Isabel Dotzenrath angehören.

Frage, ob das Bundeskartellamt ins Spiel kommt

Dem Bericht zufolge ist es offen, ob in dem Fusionskontrollverfahren auch das Bundeskartellamt mitmischen kann, obwohl von der Höhe der Umsätze Brüssel zuständig ist. Wenn die deutschen Kartellwächter mitprüften, dann gehe es um die geplante Minderheitsbeteiligung von RWE an Eon mit 17 Prozent, heißt es. RWE habe zwar laut Kraftwerksliste der Bundesnetzagentur nur einen Anteil von 25 Prozent an der fossilen installierten Kapazität in Deutschland. Aber laut Kartellamtschef Andreas Mundt ist der Konzern der mit Abstand führende Player auf dem deutschen Erstabsatzmarkt für Strom. Der Marktanteil liege schon bei 33 Prozent. "Man wird sich das zu gegebener Zeit anschauen müssen", zitiert das Blatt eine Aussage Mundts aus dem vergangenen April. Hintergrund sei die Übertragung von Eons Minderheitsbeteiligungen an zwei Atomkraftwerken auf RWE. (hil)