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SMA Solar peilt 2020 Umsatzmilliarde an

Nach dem Krisenjahr 2018 geht es wieder nach oben. Im Kerngeschäft wurden Marktanteile zurückgewonnen, heißt es in Kassel.
07.02.2020

Zufrieden mit dem Geschäftsverlauf 2019: SMA-Vorstandssprecher Jürgen Reinert

Der Solarkonzern SMA Solar will nach einem Endspurt 2019 im laufenden Jahr die Umsatzmilliarde knacken. Im vergangenen Jahr legten die Erlöse um ein Fünftel auf rund 915 Millionen Euro zu, wie das SDax-Unternehmen am Freitag in Niestetal bei Kassel bei der Vorlage vorläufiger Jahreszahlen mitteilte. Sie lagen damit deutlich über der Unternehmenprognose.

Beim operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag SMA Solar mit etwa 35 Mio. Euro im Rahmen seiner Ziele. Ein Jahr zuvor hatte noch ein Fehlbetrag von 69,1 Mio. Euro zu Buche gestanden.

Für das laufende Jahr rechnet SMA Solar mit einem Umsatzwachstum auf 1 bis 1,1 Milliarden Euro, das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) soll zwischen 50 und 80 Mio. Euro liegen. Ein Händler sprach in einer ersten Reaktion von einem überzeugenden Ausblick.

Kostensenkung und Umsatzsteigerung

Positiv entwickelten sich die Absatzzahlen. Nachdem 2018 Wechselrichter mit einer Gesamtleistung von 8,5 Gigawatt verkauft wurden, steigerte SMA Solar den Wert nun auf 11,4 Gigawatt und konnte damit deutlich um gut ein Drittel zulegen. Wechselrichter werden zur Umwandlung des von einer Solaranlage erzeugten Gleichstroms in Wechselstrom benötigt.

SMA-Vorstandssprecher Jürgen Reinert zeigte sich mit dem Erreichten zufrieden und verwies darauf, dass Maßnahmen zur Kostensenkung und Umsatzsteigerung 2019 erfolgreich umgesetzt worden seien. Zudem habe das Unternehmen im Kerngeschäft Marktanteile zurückgewinnen können.

Positive Impulse durch Speichermarkt

2019 schloss SMA Solar den Angaben zufolge im Bereich der zukunftsträchtigen Speichertechnologie Verträge über die Lieferung von mehr als 1 GW Batterie-Wechselrichter-Leistung ab. Das Portfolio im Feld der Betriebsführungs- und Wartungsdienstleistungen für Photovoltaik-Großanlagen sei um 50 Prozent auf 4,5 Gigawatt gewachsen.

Mit Blick auf 2020 gab sich Reinert entsprechend optimistisch. Er erwartet wichtige Wachstumsimpulse durch eine positive Marktentwicklung in Amerika und Europa. Zudem soll SMA vom Wachstum des Speichermarkts profitieren.

Noch keine Angaben zum Überschuss

Die Auswirkungen eines anhaltenden Preisdrucks infolge des Einbruchs des chinesischen Photovoltaik-Markts hatten SMA Solar im Jahresverlauf 2019 zu schaffen gemacht. Chinesische Anbieter waren verstärkt in die internationalen Märkte vorgedrungen und hatten dort die Konkurrenz verschärft. 

Angaben zum Überschuss machte das Unternehmen zunächst nicht. 2018 hatte der Konzern nach einem schwierigen Jahr tiefrote Zahlen geschrieben. Der Verlust lag bei rund 176 Millionen Euro. Die vollständige Bilanz will SMA Solar am 26. März vorlegen. (dpa/hil)