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Stadtwerke Tübingen erweitern intelligente Straßenbeleuchtung

Die Stadtwerke Tübingen sind für über zehntausend Straßenleuchten zuständig. Diese sollen bis 2030 auf LED umgerüstet werden, das Einsparpotenzial ist hoch.
04.01.2023

In der Tübinger Weststadt wird die herkömmliche Straßenbeleuchtung durch "Licht nach Bedarf" ersetzt. Das Symbolbild von 2021 zeigt Umrüstungsarbeiten in Hirschau - hier stehen die Maßnahmen kurz vor ihrem Abschluss.

 

Die erste großflächige Umrüstung der Straßenbeleuchtung im Tübinger Ortsteil Hirschau auf moderne LED-Technik mit drahtloser Netzwerkanbindung steht kurz vor dem Abschluss.

Über 400 Straßenlampen betreiben die Stadtwerke Tübingen (swt) im Auftrag der Universitätsstadt Tübingen in der Weststadt. Aktuell hat der Leuchtenbestand in diesem Gebiet einen Strombedarf von insgesamt rund 155.000 Kilowattstunden pro Jahr. Bis Ende 2023 sollen die konventionellen Lampen laut Pressemitteilung durch „Licht nach Bedarf“ ersetzt werden.

Energiesparende LED-Lampen mit Bewegungssensor und Lichtaustritt nach unten sollen die CO2-Bilanz verbessern und reduzieren die Auswirkungen der Lichtverschmutzung.

Infrarotsensor reagiert auf Bewegungen

Das Grundprinzip des Konzepts „Licht nach Bedarf“ funktioniert so: Im Ruhezustand leuchten die Straßenlampen auf einem niedrigen Energielevel von rund zehn Prozent der maximalen Leuchtkraft. Reagiert der in der Lampe verbaute Infrarotsensor auf Bewegungen in einer Entfernung von fünf bis zehn Metern, erhöhen die Lampe und die mit ihr vernetzten Nachbarlampen ihre Leuchtkraft sukzessive.

Wie hell diese werden, hängt vom jeweiligen Standort ab. Es entsteht ein Lichtteppich, der die wahrgenommene Bewegung begleitet. Nach einigen Sekunden kehren die Lampen wieder auf ihr Ausgangslevel zurück.

Sukzessive Erweiterung bis Ende 2030

An jeder „Licht nach Bedarf“-Straßenlampe geht laut swt die benötigte Leistung durchschnittlich von 80 auf acht Watt zurück. Damit liegt das Einsparpotential gegenüber konventionellen Leuchten bei knapp 90 Prozent. Pro Lampe ergibt sich daraus eine Einsparung von rund 200 bis 240 Kilowattstunden pro Jahr – macht 1.700 Tonnen CO2-Einsparung in 20 Betriebsjahren.

Insgesamt kümmern sich die swt um rund 10.300 Straßenlampen für die Beleuchtung von Straßen, Wegen und öffentlichen Plätzen in Tübingen. Bis Ende des Jahres 2030 sollen sämtliche Leuchten auf LED umgerüstet und größtenteils mit „Licht nach Bedarf“ betrieben werden.

Rund fünf Prozent der Straßenbeleuchtung umgerüstet

Der Strombedarf der Straßenbeleuchtung in Tübingen soll damit von rund drei Millionen (Stand 2020 vor Beginn der ersten Umrüstung) auf unter eine Million Kilowattstun-den pro Jahr reduziert werden. Mit den Gebieten in Kreßbach, Alter Botanischer Garten, Ölmühle und Hirschau sind aktuell rund fünf Prozent der Straßenbeleuchtung in Tübingen mit „Licht nach Bedarf“ ausgestattet.  (hoe)