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Statkraft will stark in Erneuerbare investieren

Das Unternehmen will jährlich 1 Mrd. Euro in erneuerbare Energien stecken. Zumdem soll die Stellung im PPA-Markt weiter ausgebaut werden.
05.02.2019

Strom aus frischer Luft: Trianel setzt auf Onshore-Stromerzeugung – hier der Windpark Vogelherd.

Statkraft hat ehrgeizige Ziele für die kommenden Jahre angekündigt: Bis 2025 will das Unternehmen jährlich rund 1 Mrd. Euro für erneuerbare Energien aufwenden. Das Zielportfolio bis 2025 liegt bei 6000 MW Onshore-Wind und 2000 MW Photovoltaik. In erster Linie will das Unternehmen Projektentwickler-Pipelines aufkaufen. Hauptmärkte sind die Niederlanden und zum Teil auch Spanien, Polen und Deutschland, sagt Stefan-Jörg Göbel, Senior Vice President Wind and Solar Continental.

Der Hintergrund für das Engagement ist einfach: "Onshore-Wind und Solar sind die günstigsten Energieträger", so Göbel. Von daher werde zugebaut – auch in Ländern wie Polen. Statkraft sieht nun gute Chancen, durch die bereits vorhandene hohe Kompetenz im Sektor der Vermarktung von erneuerbaren Energien wettbewerbsfähiger zu sein als Konkurrenten, die nicht die gesamte Wertschöpfungskette abdecken. Statkraft schielt bei der Vermarktung auch auf PPA. Erfahrungsgemäß sind Verhandlungen zu PPA mit externen Projektierern weitaus komplexer und schwieriger als ein Aushandeln im eigenen Haus.

Realistische Einschätzung

Dennoch sieht das Unternehmen die Chancen auf Erwerb von Projektierern und deren Portfolio realistisch: "Entweder wir bekommen nur wenige MW zusammen oder mehr als geplant", so Göbel.

Auch bei der Wertschöpfung will Statkraft alle Ebenen bedienen, als Anbieter von Marktzugangsdienstleistungen, Stromabnahmeverträgen und Betriebs- und Instandhaltungsdienstleistungen. Gerade bei PPA, also langfristigen Stromlieferverträgen, hat das Unternehmen in diesem Jahr mehrere Projekte umgesetzt: Im Frühjahr hatte Statkraft einen Stromabnahmevertrag für das erste subventionsfreie Solarprojekt Spaniens abgeschlossen. Später im Jahr schloss das Unternehmen den ersten Ü20-Vertrag mit sechs Windparks ab; Kunde war Mercedes-Benz. Carsten Poppinga, Senior Vice President bei Statkraft, sagt: "Unser Ziel ist es, unsere führende Position im PPA-Markt weiter auszubauen." Statkraft sieht in der Industrie eine hohe Nachfrage nach Nachhaltigkeit und grünem Strom. Dies könne über PPA bedient werden. Statkraft beherrsche nun die Kunst, auch die Industrie mit anspruchsvollen Nachfrageprofilen zu bedienen.

Direktvermarktung weiter ausbauen

In Deutschland hat Statkraft das Direktvermarktungsportfolio weiter erhöht: um 1300 MW auf nunmehr 11.800 MW. Statkraft betreibt weltweit ein flexibles Stromerzeugungsportfolio von mehr als 19.000 MW und hat Zugang zu einem Erzeugungsportfolio von mehr als 18.200 MW – beides installierte Leistung.

In Bezug auf seine Gaskraftwerke sieht Statkraft positiver in die Zukunft. Zuversichtlich macht das Unternehmen ein positiver Trend der clean spark spreads. Die Anlagen in Deutschland haben rund 2 TWh Strom produziert. Zum Vergleich: Im Jahr vorher waren es 2,7 TWh. Dabei muss aber bedacht werden, dass die Anlage Knapsack 1 (Nordrhein-Westfalen) von Mai bis September wegen eines Generatorschadens ausfiel. Das Gaskraftwerk lief nur 700 Stunden im vergangenen Jahr. Knapsack 2 hingegen produzierte 2577 Stunden. Ziel für die Zukunft ist eine Laufzeit von über 3000 Stunden. (al)