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Steag und Hitachi schließen Vergleich

Damit ist der Streit zwischen den Gesellschaftern des Blocks 10 des Steinkohlekraftwerks Walsum und dem japanischen Konzern endgültig beigelegt. Die Anlage wurde weiter technisch optimiert.
14.08.2018

Das Steinkohlekraftwerk Walsum 10 hat eine elektrische Bruttoleistung von 790 MW.

Die Projektgesellschaft "Steag-EVN Walsum 10 Kraftwerksgesellschaft mbH" (SEK) und der japanische Hitachi-Konzern haben einen Schlussstrich unter die jahrelangen gerichtlichen Verfahren im Zusammenhang mit dem Bau des Steinkohlekraftwerks in Walsum gezogen. Die beiden SEK-Gesellschafter, der österreichische Energieversorger EVN AG und der Kraftwerksbetreiber Steag, einigten sich außergerichtlich mit dem Generalunternehmerkonsortium (Hitachi). Über die Einzelheiten der Einigung wurde Stillschweigen vereinbart, mit dem Vergleich wird auch das 2015 von der SEK angestrengte zweite Schiedsverfahren beigelegt.

"Konstruktive technische Lösungen entscheidend"

"Für uns war entscheidend, dass wir mit unserem Partner konstruktive technische Lösungen finden konnten. Der jetzt getroffene Vergleich ist für beide Seiten akzeptabel", sagt Joachim Rumstadt, der Vorsitzende der Steag-Geschäftsführung. Das zuständige Schiedsgericht wurde über die Beendigung des Verfahrens bereits informiert, auch Hitachi hat eine Klage gegen die Steag vor dem Landgericht Essen zurückgezogen. Unabhängig von dem zweiten Schiedsverfahren hatten beide Parteien gemeinsam technische Ansätze zur Optimierung der Anlage entwickelt, die mittlerweile auch umgesetzt werden, heißt es in der Pressemitteilung. Walsum 10 ist mit einer elektrischen Bruttoleistung von 790 MW laut Steag eines der effizientesten Steinkohlekraftwerke Europas.

Der Bau des Kraftwerksblocks 10 in Walsum war 2006 begonnen worden, der kommerzielle Betrieb konnte aber erst im Dezember 2013 aufgenommen werden. Ursprünglich hatte die Anlage bereits Ende 2009 ans Netz gehen sollen. Unter anderem ein Austausch von Kesselteilen führte zu erheblichen Verzögerungen beim Bau. Ein erstes Schiedsverfahren wurde im Jahr 2016 gerichtlich entschieden, damals erkannte ein Schiedsgericht Steag und EVN Schadenersatzansprüche in Höhe von insgesamt 200 Mio. Euro zu. (hoe)