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Süwag: Ergebnis 2017 mit Licht und Schatten

Die Frankfurter Süwag möchte sich zeitgemäß wandeln, Gewinne geben dafür Spielraum. Das Gasgeschäft läuft gut, beim Stromabsatz stehen dagegen Minuszeichen in der Bilanz.
04.05.2018

Die Süwag-Zentrale in Frankfurt am Main.

Die Süwag Energie und ihre Tochtergesellschaften arbeiten an ihrem Image. Energiewende, Digitalisierung und eine Konzentration auf die angestammten, lokalen Märkte sind die Schwerpunkte der Innogy-Tochter. Für das Geschäftsjahr 2017 kann der Frankfurter Energieversorger dabei ein Ergebnis von 105,4 Mio. Euro vorweisen, die Vorjahresmarke von 104,8 Mio. wurde knapp übertroffen. Das könne sich "gerade angesichts des herausfordernden, dynamischen Marktumfelds" durchaus sehen lassen, kommentierte Finanzvorstand Markus Coenen. Die Umsatzerlöse sanken minimal von 266,8 auf 265,9 Mio. Euro

Das abermals knappe dreistellige Millionenplus bei der Süwag darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass nicht alle Geschäftsfelder gut laufen. Beim Stromabsatz mussten die Frankfurter ein deutliches Minus von rund 15 Prozent hinnehmen, was die Geschäftsführung als Folge des härter werdenden Wettbewerbs einordnet. Von 15.621 GWh im Vorjahr ging es abwärts auf 13.253 GWh, und besonders der B2B-Sektor hat hier deutlich gelitten: das ist es wohl, was Coenen mit „herausforderndem, dynamischem Marktumfeld“ meint.

Besser lief es dagegen beim Erdgas. Hier ging der Absatz um 14,3 Prozent nach oben, 12,682 GWh standen zum Jahresultimo auf dem Zähler, 2016 waren es noch 11.090 GWh. Dabei lief nach Unternehmensangaben das B2B-Geschäft deutlich besser als das B2C-Geschäft. Als Ziel für 2018 hat die Süwag-Geschäftsführung vorgegeben, das Ergebnis von 2017 stabil zu halten. Angesichts der Zahlen beim Stromabsatz mutet das bescheiden an.

Investitionen in die digitale Zukunft

Das Investitionsvolumen der Süwag war mit 139,5 Mio. Euro im Jahr 2017 um 42 Prozent höher als noch 2016. Mit rund 124,1 Mio. Euro ging der Löwenanteil in Sachanlagen, vor allem Netzakquisitionen, eine intelligente Netzinfrastruktur, neue Geschäftsfelder und den Ausbau diverser Standorte. Auch die Anzahl der Mitarbeiter in der Süwag-Gruppe ist gegenüber dem Vorjahr um 54 gestiegen. Diese positive Entwicklung ist vor allem auf die Digitalisierung und die Herausforderungen, die das Unternehmen in den kommenden Jahren vor sich hat, zurückzuführen. „Ohne ein engagiertes Team könnten wir niemals so erfolgreich sein“, kommentiert Vorstandsmitglied Mike Schuler die Personalpolitik.

Bei der Süwag ist man sicher, dass ein stetig wachsender Anteil erneuerbarer Energien den vor allem den Strommarkt in Deutschland prägen wird. Zudem werde der Trend zur Digitalisierung in allen Wertschöpfungsstufen der Energiewirtschaft weiter anhalten. Die Süwag hat das Ziel, sich in diesem Umfeld als ganzheitlicher Lösungsanbieter mit kundenorientierten und zukunftsgerichteten Dienstleistungen und Produkten präsentieren. Das kann allerdings nur gelingen, wenn der Stromabsatz an Geschäftskunden stabilisiert und wieder gesteigert werden kann. Nur dann wird die Dividende in bisheriger Höhe zu halten sein; für das abgelaufene Geschäftsjahr zahlt die Süwag unverändert 1,10 Euro je Aktie. (sig)