Die Unternehmensgruppe Stadtwerke Heidenheim AG (Stadtwerke AG) hat im vergangenen Jahr das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit nach Verlustübernahme der defizitären Betriebe Bäder und Verkehr auf rund 27 Mio. Euro gesteigert (Vorjahr: 16,2 Mio. Euro). Von dem Betrag wurden 12,7 Mio. Euro in die Rücklagen eingestellt. Der Konzernjahresüberschuss stieg auf 20,7 Mio. Euro (Vorjahr: 10,5 Mio. Euro). Der Bilanzgewinn betrug 3,2 Mio. Euro und wurde im Wesentlichen als Dividende an die Alleinaktionärin, die Stadt Heidenheim, ausgeschüttet. Der Umsatz des kommunalen Konzerns ging auf rund 204 Mio. Euro zurück (Vorjahr: 212,6 Mio. Euro). Der Rückgang erklärt sich im Wesentlichen aus Absatzveränderungen im Energiehandel.

62 Prozent des Umsatzes stammen außerhalb von Heidenheim

Rund 62 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet die auch im Strom- und Gasgroßhandel mit eigenem Trading-Floor tätige Stadtwerke AG außerhalb der Stadt und der Region Heidenheim. Die Unternehmensgruppe beliefert 24 Stadtwerke und zahlreiche Industriekunden mit Strom und Gas. Der Stromabsatz ging im vergangenen Jahr leicht auf 1155 Mio. kWh zurück (Vorjahr: 1226 Mio. kWh), der Gasabsatz sank deutlich um fast ein Drittel auf rund rund 2161 Mio. kWh (Vorjahr: 3019 Mio. kWh). Im vergangenen Jahr wurden zwölf Stadtwerke mit (Teil-)Energielieferungsverträgen von Heidenheim aus bedient, heißt es in der Pressemitteilung der Stadtwerkegruppe dazu. Der Wärmeabsatz inklusive der bundesweiten Wärmecontracting-Lösungen lag mit 70,6 Mio. kWh (Vorjahr: 68,4 Mio. kWh) witterungsbedingt über Vorjahresniveau. Der Wasserabsatz bewegte sich nahezu konstant bei 3,2 Mio. cbm.

"Im Geschäftsjahr 2017 gelang es uns wieder in erheblichem Umfang Wertschöpfung nach Heidenheim und in die Region zu ziehen sowie neue Arbeitsplätze zu schaffen", erklärt Vorstand Dieter Brünner. Die Mitarbeiterzahl konnte von 207 auf 229 gesteigert werden. Weiter ausgebaut hat das kommunale Unternehmen sein Eneuerbaren-Portfolio und auch seinen bundesweiten Energievertrieb. Das regenerative Erzeugungsportfolio – bestehend aus Solar- und Windparks, an denen die Stadtwerke mit mindestens 25,1 Prozent beteiligt sind – umfasste zum Jahresende 2017 rund 74,4 MW. Wie in den Vorjahren räumte der Kommunalkonzern anderen Stadtwerken Beteiligungsmöglichkeiten ein. Um weitere Investitionen zu realisieren, besteht mittlerweile ein flexibel agierendes Netzwerk aus fast 30 Partnern. Im laufenden Jahr hat die Stadtwerkegruppe Heidenheim bereits einen weiteren Windpark mit 16,1 MW in Mecklenburg-Vorpommern vom Bremer Projektentwickler Wpd erworben.

Einstieg in das neue Geschäftsfeld Wohnungswirtschaft

Rund 70 Mio Euro wurden im vergangenen Jahr in die Zukunft der Unternehmensgruppe investiert. Unter anderem erfolgte der Einstieg in das neue Geschäftsfeld Wohnungswirtschaft. Aktuelle Projekte sind der Bau eines Pflegeheimes sowie von Wohnungen für Senioren und Studenten. Für die Umsetzung der Bebauung wurde eine eigene Projektgesellschaft, die Wohnbau Brenzpark GmbH, gegründet. Über eine weitere Tochtergesellschaft werden zusammen mit der Kehrberger Kreativbau aus Ansbach 135 Studentenappartements in Heidenheim errichtet (ein ausführliches Unternehmensporträt der Stadtwerke Heidenheim finden Sie in der Februarausgabe der ZfK vom Februar diesen Jahres, auf Seite 32). (hoe)