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SW Kerpen starten mit Vertrieb

Das neu gegründete und mehrheitlich kommunale Unternehmen legt einen besonderen Fokus auf E-Mobilität und Klimaschutz. Auch die Vermarktung von PV-Anlagen für Geschäftskunden soll forciert werden.
11.04.2018

Gruppenbild vor dem Kerpener Rathaus:

Die neuen Stadtwerke sind Anfang dieser Woche mit ihrem Vertrieb gestartet.

Seit Januar hat die 66000-Einwohnerstadt Kerpen im Rhein-Erft-Kreis bei Köln eigene Stadtwerke. Diese sind als Holding mit fünf Beteiligungsgesellschaften organisiert. 74,9 Prozent der Anteile hält die Kommune, die restlichen 25,1 Prozent liegen bei Innogy.
Anfang dieser Woche hat das noch junge kommunale Unternehmen offiziell mit dem Vertrieb von Gas-, Strom- und Smart-Home-Produkten begonnen. Im laufenden Jahr wollen die Stadtwerke Kerpen einen besonderen Schwerpunkt im Bereich E-Mobilität und Klimaschutz legen. Laut Pressemitteilung geht es dabei konkret um die Realisierung von Mobilitätskonzepten (Ladesäuleninfrastruktur für E-Autos und E-Fahrräder) und die Vermarktung von Photovoltaikanlagen insbesondere im Geschäftskundenbereich. Weiterhin sollen in Neubaugebieten intelligente Quartierskonzepte entwickelt werden, beispielsweise mittels Nutzung des warmen Sümpfungswassers aus dem Tagebau. Das Unternehmen will mit diesen Projekten die Klimabilanz der Stadt spürbar verbessern.

Kommunalisierung der Strom- und Gasnetze

Geschäftsführer der Stadtwerke sind die beiden Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Markus Wagner und Michael Stangel sowie Siegbert Kobus von Innogy. Aktuell werden die Angebote des mehrheitlich kommunalen Versorgers im Rahmen einer Informationstour in verschiedenen Ortsteilen vorgestellt. Im Foyer des Rathauses wird ab Mai offiziell der "Energie-Punkt", als Beratungs- und Informationsstelle für Kunden und interessierte Bürger eröffnet. RWE respektive Innogy sind  seit Jahrzehnten für die Strom- und Gasversorgung im Gebiet von Kerpen verantwortlich. Mit Ablauf der Konzessionsverträge hat die Stadt 2014 das Strom- und Gasnetz kommunalisiert und in das Eigentum zweier gemeinsamer Netzgesellschaften überführt. An diesen ist die Stadt zu 74,9 Prozent und Innogy mit 25,1 Prozent beteiligt. Die beiden Unternehmen haben das Gas- und Stromnetz wiederum an Innogy verpachtet, Netzbetreiber und Betriebsführer ist die Innogy-Tochter Westnetz. (hoe)