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VKU-Stadtwerkekongress: Stimmungsbild unter Stadtwerke-Entscheidern

Die Branche trifft sich zum Meinungsaustausch. Der VKU hatte im Vorfeld eine Umfrage zur Stimmung unter 200 Stadtwerke-Geschäftsführern und -Vorständen durchgeführt. Trotz Corona werden die wichtigen Themen vorangetrieben.
15.09.2020

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer war ein Teilnehmer der Auftaktrunde des VKU-Stadtwerkekongresses (im Bild mit der Moderatorin Astrid Frohloff.

Am Dienstag findet der VKU-Stadtwerkekongress 2020 statt. Auf die etwa 300 Teilnehmer wartet ein Programm mit über 40 Rednern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und der Start-up-Szene. Darunter sind unter anderem Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Bundesminister a. D. Prof. Klaus Töpfer und der Sozialpsychologe Prof. Harald Welzer. Sie diskutieren mit Praktikern aus der Kommunalwirtschaft beispielsweise darüber, wie sich die aktuelle Situation der Stadtwerke darstellt oder wohin sich die Stadtwerkelandschaft entwickeln wird.
 
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) hat im Vorfeld des Kongresses bei Stadtwerke-Geschäftsführern und -Vorständen eine Umfrage durchgeführt. Daran nahmen 200 Manager teil. Das Ergebnis: Die Stadtwerke-Aktivitäten hin zu einer CO2-armen Energiezukunft schreiten weiter voran. Beinahe drei Viertel der befragten Unternehmen investieren in den Ausbau der Elektromobilität und der erforderlichen Ladeinfrastruktur. In den Ausbau der Photovoltaik und die Umsetzung der Wärmewende investieren ebenfalls rund 75 Prozent.
 
Zusatzkosten durch Corona

Die Umfrage ergab auch, dass die Unternehmen rund ein Fünftel der Investitionen Corona-bedingt zurückgestellt haben (bezogen auf die Gesamtinvestitionen im ersten Halbjahr 2020). Hinzu kommen Zusatzkosten aufgrund der Pandemie: Finanzielle Mittel mussten vor allem für Hygienemaßnahmen (40 Prozent) und für Personal (37 Prozent) aufgewendet werden, um die Gesundheit und Sicherheit von Mitarbeitern und Kunden zu garantieren. Notwendig wurden laut Umfrage zudem technische und IT-Maßnahmen (34 Prozent), insbesondere Investitionen in zusätzliche Hard- und Software für die verstärke Arbeit im Homeoffice und digitale Prozesse.

Die Pandemie hat sich insbesondere auf die Arbeitsorganisation bei den Stadtwerken ausgewirkt. Knapp 95 Prozent der befragten Unternehmen sagten, dass sich der Berufsalltag geändert hat. Das wirkt sich derzeit schon aus und wird in der Zeit nach Corona eine verstärkte Rolle spielen – mehr digitale Kommunikation, Homeoffice und Flexibilität für Berufsgruppen, die überwiegend in der Verwaltung und im Management arbeiten. Neue Formen der Zusammenarbeit werden von 24 Prozent der Unternehmen auch baulich umgesetzt. Die Umfrage ergab zudem: Rund acht Prozent der Unternehmen können dieses Jahr Corona-bedingt kein neues Personal einstellen.

Richtige Weichen stellen
 
„Unsere Mitgliedsunternehmen sind gefordert wie nie“, sagt VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing. „Die Auswirkungen von Corona sind spürbar und müssen angegangen werden. Umso wichtiger ist es nun, die richtigen Anreize zu setzen sowie einen Rahmen und mehr Verlässlichkeit zu schaffen, damit langlebige moderne Infrastrukturen auf kommunaler Ebene realisiert werden können. Zaudern wäre verhängnisvoll.“

Die Charts mit weiteren Ergebnissen der Umfrage finden Sie hier. (hp)