Was macht Robert Habeck falsch?
Die Energiewende in Deutschland kommt noch nicht ausreichend voran. Doch was macht Robert Habeck falsch? Er erkläre nicht ausreichend, meint Marie-Luise Wolff, Entega-Vorständin und BDEW-Präsidentin zu seiner Kommunikation.
Auf den ZfK Media Days sprach Wolff auf einem Panel mit Rüdiger Fritsch, Präsident des Fußball-Bundesligisten SV Darmstadt 1898, darüber, wie Krisen die Kommunikation herausfordern. Das zweitägige Event in Darmstadt richtete sich an Kommunikationsexperten aus der Kommunal- und Energiewirtschaft.
Die Fähigkeit zum Erklären habe der Wirtschaftsminister, sagt Wolff. Das habe er gerade wieder in einem Video mit Igor Levit über Antisemitismus bewiesen.
Merkels viraler Moment
„Wie gut Erklären ankommt, hat Angela Merkel während der Pandemie gezeigt, als sie exponentielles Wachstum veranschaulichte: einfach und verständlich, damit ging sie viral.“
Das Fazit für die Klimakrise: „Wir müssen sehr viel mehr erklären.“ Der Ratschlag der Managerin gilt nicht nur der Politik, sondern auch der Kommunikation von Stadtwerken und Energieunternehmen.
Beispielsweise werde die Wärmewende das Stadtbild der kommenden Jahre prägen: mit vielen Baustellen, die für den Ausbau des Fernwärmenetze notwendig sind. Auch in Darmstadt, wo die Entega sitzt.
Fußball muss auch nachhaltiger werden
Ihr Gesprächspartner auf den Media Days kam aus einer ganz anderen Branche. SV-Darmstadt-98-Präsident und DFB-Vorstandsmitglied Fritsch ist Hausherr des Veranstaltungsorts, des Merck-Stadions am Böllenfalltor, und Geschäftspartner der Entega.
Das Stadion bekommt Solaranlagen, die ein Drittel des für die Sportstätte benötigten Stroms erzeugen sollen. Für die Entega ist das natürlich auch ein guter Anlass, mit ihren Inhalten eine weitere Zielgruppe zu erreichen, erklärt Wolff.
Präsident Fritsch musste auch schon Krisenkommunikation managen, etwa einen Salafismusskandal in der Spielerschaft. „Ehrlichkeit währt am Längsten“, sagt er. „Ungeklärte Fakten führen nur zu Nachfragen und ziehen die kommunikative Krise womöglich Wochen in die Länge.“ (pfa)