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Wegen "Energiekrieg": Uniper-Mutterkonzern mit Milliardenverlusten

Mittlerweile erhält Uniper nur noch rund ein Fünftel der vertraglich vereinbarten Gasmengen und muss extrem teures Gas auf dem Markt einkaufen. Besserung soll die Gasumlage bringen.
25.08.2022

Der Mehrheitseigentümer von Uniper - der finnische Energiekonzern Fortum - ächzt schwer unter der Gaskrise. (Symbolbild)

Die Gaskrise und die damit verbundenen Probleme beim größten deutschen Gasimporteur Uniper haben den finnischen Mutterkonzern Fortum tief in die roten Zahlen gestürzt. Im zweiten Quartal verzeichnete das Unternehmen einen Nettoverlust von knapp 7,4 Mrd. Euro.

"Im zweiten Quartal 2022 hat Russland seinen brutalen Krieg gegen die Ukraine eskaliert und einen regelrechten Energiekrieg gegen die EU gestartet", sagte Fortum-Chef Markus Rauramo laut einer Mitteilung am Donnerstag. "Wegen der russischen Gasbeschränkungen haben die Sorgen um die Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit von Energie auf dem Kontinent erheblich zugenommen."

Bund vor Einstieg

Die Lieferkürzungen hatten die Fortum-Tochter Uniper mit Sitz in Düsseldorf in schwere Bedrängnis gebracht. Mittlerweile erhält Uniper nur noch rund ein Fünftel der vertraglich vereinbarten Mengen und muss extrem teures Gas auf dem Markt einkaufen, um weiter seine Kunden beliefern können.

Seit Ende Juli bewahrt ein milliardenschweres Rettungspaket den Konzern vor dem Zusammenbruch. Es sieht vor, dass der Bund mit 30 Prozent bei dem Unternehmen einsteigt. Danach hält Fortum nach Plan nur noch 56 statt bisher 80 Prozent der Anteile an Uniper.

Minus von 12 Mrd. Euro

Bis zur Einführung der geplanten Gasumlage im Oktober wird Uniper noch den vollen wirtschaftlichen Verlust tragen müssen, der durch die Ersatzbeschaffungsmengen aufläuft. Bis dahin rechne man nicht mit einer Besserung der Situation, erklärte Fortum-Chef Rauramo am Donnerstag.

"In den kommenden Wochen und Monaten liegt unser Fokus darauf, uns mit der Bundesregierung darauf zu einigen, wie wir die Details des Stabilisierungspakets finalisieren und ausführen können, und alle nötigen Genehmigungen einzuholen, unter anderem von der Europäischen Kommission." Im ersten Halbjahr hatte Uniper einen Nettoverlust von rund 12 Mrd. Euro verzeichnet. (dpa/jk)