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Windanlagenbauer Siemens Gamesa sieht Preiskampf

Der Windanlagenbauer Siemens Gamesa rechnet wegen der starken Konkurrenz in der Branche kurzfristig mit einem erheblichen Preisdruck.
04.05.2018

Von allen Erneuerbaren stieg der Beitrag der Windkraft zur Energieversorgung am stärksten.

Zudem dürfte es weiter starke Schwankungen bei der Nachfrage geben. Trotzdem bestätigte die Siemens-Tochter am Freitag im spanischen Zamudio ihren Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2017/18. An der Börse sorgten die Aussagen zum erwarteten Preisdruck dennoch für deutliche Abschläge bei Siemens Gamesa, aber auch Konkurrenten wie Nordex oder Vestas.

Im operativen Geschäft lief es zuletzt gar nicht so schlecht - zumindest wenn man die Entwicklung auf Quartalsbasis vergleicht. Zwischen Januar und Ende März konnte Siemens Gamesa den Auftragseingang das dritte Quartal in Folge steigern. Zudem zogen Umsatz und operatives Ergebnis im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2017/18 (30. September) an. Der Erlös sei im Vergleich zum Vorquartal um fünf Prozent auf 2,24 Milliarden Euro gestiegen.

Sparkurs wird verschärft

Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte im Quartalsvergleich um 42 Prozent auf 189 Mio. Euro zu. Damit blieben 8,4 Prozent des Umsatzes als operatives Ergebnis hängen. Im ersten Quartal waren das nur 6,3 Prozent. Das ist ein deutlich höherer Wert als Experten erwartet hatten.

Zudem schrieb das Unternehmen schwarze Zahlen, nachdem in den ersten drei Monaten noch ein Verlust angefallen war. Siemens Gamesa hatte Mitte Februar angekündigt, den Sparkurs zu verschärfen, um die Profitabilität zu steigern. Siemens hält noch 59 Prozent an dem Unternehmen und konsolidiert es voll in seiner Bilanz. Acht Prozent liegen beim spanischen Energiekonzern Iberdrola.

Auch Vestas kämpft mit verschärftem Wettbewerb

Auch dem dänischen Windanlagenbauer Vestas haben im ersten Quartal der scharfe Wettbewerb im Windenergiegeschäft sowie der schwache Dollar zu schaffen gemacht. Von Januar bis März gingen die Erlöse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zehn Prozent auf 1,69 Milliarden Euro zurück, wie das Unternehmen am Freitag in Aarhus bekanntgab.

Analysten hatten zwar mit einem schwächeren Jahresauftakt gerechnet, allerdings war man nicht von einem so herben Dämpfer ausgegangen.Das operative Ergebnis schrumpfte in der Folge um über 40 Prozent auf 126 Mio. Euro. Unter dem Strich blieb ein Ergebnis von 102 Mio. Euro hängen - 36 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Unternehmenschef Anders Runevad begründete das maue Resultat mit dem Wettbewerbsdruck im Windenergiesektor sowie mit dem schwachen Dollar. (hil/dpa)