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Windkraft: Nordex beantragt Staatshilfen

Der Windkraftanlagenbauer Nordex hat Kreditbürgschaften beim Land Mecklenburg-Vorpommern beantragt. An diesem Donnerstag soll dazu eine Sondersitzung des Kabinetts in Schwerin stattfinden.
28.07.2020

Das Geschäft beim Windkraftanlagenbauer Nordex ist stark eingebrochen, nun baut das Unternehmen auf Staatshilfen.

Nach einem Bericht des NDR geht es um beantragte Bürgschaften in Höhe von 350 Millionen Euro, meldet dpa. Die Hälfte soll demnach der Bund tragen. Die andere Hälfte sollen auf Hamburg, wo der Konzern seinen Sitz hat, und das Land Mecklenburg-Vorpommern entfallen.

In Rostock hat Nordex seine Fertigung. Auf Mecklenburg-Vorpommern käme laut NDR der Löwenanteilder Ländersumme zu - etwas mehr als 100 Millionen Euro, wie der Sender berichtete. Nordex hatte sich für 2020 einen Umsatz von 4,2 bis 4,8 Milliarden Euro sowie ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 160 bis 240 Millionen Euro vorgenommen, nach 124 Millionen Euro im Jahr davor.

Einbruch bei Bestellungen um 56 Prozent

Sollte es umfassendere Störungen durch die Pandemie geben, müsse man die Prognose anpassen, hatte der Konzern zum Beginn der Corona-Krise im März mitgeteilt. Die Geschäftsentwicklung unterliege im laufenden Jahr erheblichenUnsicherheiten.

Mitte Juli gab Nordex dann bekannt, dass es einen Einbruch bei den Bestellungen gab. Zwischen April und Ende Juni bestellten Kunden demnach 217 Windenergieanlagen für Projekte mit einer Leistung von zusammen 888 Megawatt - im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 56 Prozent.

Schwesig macht keine Angaben zur Höhe der beantragten Bürgschaften

Das Kabinett werde über die Bürgschaften an diesem Donnerstag in einer Sondersitzung beraten und entscheiden, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Dienstag laut dpa in Schwerin. Zur Höhe der beantragten Bürgschaften machte sie keine Angaben. (dpa/hcn)