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Windpark: SW Neuss einigen sich mit letztem Kläger

Der Vergleich sieht laut einem Zeitungsbericht eine niedrige fünfstellige Entschädigung an den Klageberechtigten vor. Die beiden Windräder sind bereits seit Frühjahr 2017 im Regelbetrieb.
10.04.2018

Die beiden Windkraftanlagen der Stadtwerke Neuss im Ortsteil Hoisten.

Durch eine außergerichtliche Einigung mit dem einzigen verbliebenen Kläger haben die Stadtwerke Neuss (SWN) letzte rechtliche Unsicherheiten mit Blick auf den Weiterbetrieb der beiden Windräder im Neusser Ortsteil Hoisten aus dem Weg geräumt. Laut einem Artikel in der "Rheinischen Post" verzichtet der Klageberechtigte auf weitere rechtliche Schritte, im Gegenzug soll der oder die Betreffende dafür mit 16000 Euro entschädigt worden sein. Der Aufsichtsrat des kommunalen Unternehmens soll einen finanziellen Rahmen für die Entschädigungszahlung festgelegt haben, dieser musste offenbar nicht ausgeschöpft werden.

"Hauptsache-Klageverfahren" war noch offen

Die beiden Windräder mit einer Gesamtleistung von 4,6 MW sind seit Frühjahr 2017 im Regelbetrieb. In der Vergangenheit waren sie mehrfach Gegenstand gerichtlicher Auseinandersetzungen, unter anderem der Hoistener CDU-Stadtverordnete Karl-Heinz Baum und
die Bürgerinitiative "Windkraft Neuss" wollten Bau und Betrieb der Anlagen verhindern. Offen war bis dato noch ein sogenanntes "Hauptsache-Klageverfahren" gegen die Genehmigungsbehörde, den Rhein-Kreis. Der Standort der beiden Anlagen befindet sich südlich von Neuss-Hoisten in einer Randlage auf einem Wirtschaftsfeld. Die Stadtwerke Neuss kalkulieren dort mit einer jährlichen Stromproduktion von zehn GwH pro Jahr.

SWN haben Erneuerbaren-Portfolio deutlich ausgebaut

Rund 150 Neusser Bürger haben sich über einen Sparbrief indirekt an dem Projekt beteiligt. Mit Hilfe des durch die Windräder erzeugten Stroms und der einer in der Nähe gelegenen Biogasanlage können die SWN bereits mehrere Neusser Ortsteile komplett CO2-frei versorgen. Zusätzlich betreibt das Unternehmen in Neuss zwei große Photovoltaikanlagen und ist zudem an den Gesellschaften Thüga Erneuerbare Energien und Green Gecco sowie an den Windparks in Jüchen und Ullersdorf beteiligt. Rechnet man die prozentualen Anteile des Versorgers an den Gmeinschaftsprojekten auf die Stadt herunter, dann können rund 26 Prozent der Haushalte in Neuss mit Strom aus Windkraft versorgt werden.  (hoe)