Unternehmen

Thermen und Freizeitbäder in Schwierigkeiten

Freizeitbäder und Thermen haben wegen Corona viel weniger Besucher bei gleichbleibenden Kosten. Der EWA spricht von einer "Katastrophe" und fordert finanzielle Unterstützung.
14.09.2020

Die Bedeutung der Bäder für die Gesundheitsvorsorge könne laut EWA gerade in Pandemiezeiten nicht hoch genug geschätzt werden.

Im zweiten Quartal 2020 verzeichneten Freizeitbäder und Thermen im Durchschnitt 94 Prozent weniger Besucher als im Vorjahr. „Wir hatten also nur noch sechs Prozent der Vorjahresgäste, aber die Kosten liefen fast zu hundert Prozent weiter. Für die Freizeitbäder und Thermen war dies eine Katastrophe“, fasst Klaus Batz, Geschäftsführer der European Waterpark Association (EWA), die Situation zur Jahresmitte zusammen.

Derzeit liegt die erlaubte Höchstzahl der Besucher bei 50 bzw. 66 Prozent der maximal möglichen Kapazität. Für die Badbetreiber mit ihren zumeist hochdefizitären Einrichtungen stellt die Limitierung ein erhebliches Problem dar. „Unter den derzeit geltenden Bedingungen sind die Betriebskosten, auch wegen des erhöhten Personalaufwands, weit höher als die erzielbaren Einnahmen“, so Batz.

Leichter Aufwärtstrend

Die Bedeutung der Bäder für die Gesundheitsvorsorge könne gerade in Pandemiezeiten nicht hoch genug geschätzt werden, so der Verband. Immerhin gehe es "langsam wieder aufwärts, was die Besucherzahlen angeht“, stellt der EWA-Geschäftsführer fest. Nun komme es darauf an, angepasst an die allgemeine Entwicklung eine schrittweise Erweiterung der Besucherkapazitäten zu ermöglichen.

Städtische Freizeitbäder und Thermen in Gemeinden, deren Haushaltssituation in Folge der Pandemie angespannt ist, und vor allem auch private Betreiber, die nicht auf einen Ausgleich der Verluste aus kommunalen Mitteln hoffen können, werden unter den gegebenen Bedingungen den Betrieb nicht mehr lange aufrecht erhalten können, konstatiert Batz. Der Verband fordert daher für die betroffenen Betriebe direkte, nicht zurückzahlbare Zuschüsse für den gesamten Zeitraum, in dem die Beschränkungen der Besucherzahlen gelten. (hp)