Abwasser

Hamburg Wasser modernisiert Pumpwerk

Um die eigenen Kosten und die olfaktorische Belastung der Bürger gering zu halten, werden drei Teilprojekte parallel durchgeführt.
15.01.2021

Zur Vorbereitung der Sanierung des Pumpwerks Hafenstraße werden zur Umleitung des Abwassers Dichtkissen eingebracht.

Hamburg Wasser nimmt mit dem Pumpwerk Hafenstraße ein Nadelöhr der Hamburger Abwasserentsorgung für bis zu acht Wochen außer Betrieb. Anlass sind aufwendige Reinigungs- und Modernisierungsarbeiten. Infolgedessn verändert sich die Fließrichtung des Abwassers in einigen Teilen der Innenstadt.

Das könne dazu führen, dass rund um die Hafenstraße, auf St. Pauli, am Baumwall sowie in einigen Straßen der Hafencity unangenehme Gerüche aus der Kanalisation austreten, teilt das Unternehmen mit.
 
Um die Belastung in der Nachbarschaft und die Kosten möglichst gering zu halten, werden drei Einzelprojekte in den acht Wochen parallel umgesetzt:

  1. Reinigung und Inspektion der Sielzusammenführung: Am Pumpwerk Hafenstraße kommen insgesamt drei große Siele an, die nahezu das gesamte Abwasser der Innenstadt transportieren. Vor dem Pumpwerk werden sie im sogenannten Sielzusammenführungs-Bauwerk verbunden. Es wurde vor über 60 Jahren errichtet und muss saniert werden. Im Laufe der Jahre haben sich an seinem Boden außerdem etwa 400 Tonnen Sand und Fett abgelagert. Zur Begutachtung muss das Bauwerk in einem ersten Schritt gereinigt und inspiziert werden. Für die Inspektion des Mauerwerks werden dann zum Beispiel Bohrkerne gezogen. Die Daten geben Aufschluss über den notwendigen Umfang der Sanierung.
     
  2. Sanierung des Druckausgleichsturms: In der Hafenstraße kommt das Abwasser im freien Gefälle an und wird dann vom Pumpwerk in eine Druckleitung zum Weitertransport gefördert. Wichtig bei diesem Schritt ist die Funktion des sogenannten Druckausgleichsturms. In dem senkrecht stehenden Turm steigt und sinkt das Abwasser, um den Druck zwischen Pumpwerk und der weiterführenden Druckleitung auszugleichen. Der Druckausgleichsturm des Pumpwerks wird saniert. Dafür werden in den Turm von oben einzelne Polymerbetonringe mit einem kleineren Durchmesser eingezogen. Übereinandergestapelt ergeben sie einen neuen Turm im alten.
     
  3. Sanierung Druckleitung Hafenstraße: Die Druckleitung in der Hafenstraße, die vom Pumpwerk über den Elbedüker zum Klärwerk führt, wird ebenfalls saniert. Dabei wird ein besonders verkehrsschonendes Bauverfahren verwendet. Ein in Polyesterharz getränkter Schlauch wird über sieben punktuelle Baugruben an den Straßen St. Pauli Fischmarkt, Hafenstraße und Große Elbstraße in die Druckleitung eingezogen. Der Schlauch härtet an den Innenwänden des Rohrs aus. Ähnlich wie bei der Sanierung des Druckturms bildet er ein neues Rohr im alten. (hp)