Abwasser

Kläranlage Altena erhält innovatives biologisches Reinigungsverfahren

Das neue Verfahren der Kläranlage Altena bringt einen geringeren Betriebsaufwand sowie eine Effizienzsteigerung gegenüber den konventionellen Verfahren mit sich. Außerdem wird es vom Bundesumweltministerium gefördert.
11.11.2019

Im Gegensatz zu den konventionellen Kläranlagen – wie hier in Hamburg – soll die neue Anlage weniger Energie und Platz beanspruchen.

Der Ruhrverband setzt auf der Kläranlage in Altena das Nereda-Verfahren um. Hierbei werden Flächen- und Betriebsaufwand deutlich reduziert: 30 Prozent Energie werden im Gegensatz zu konventionellen Verfahren eingespart. Das Pilotprojekt wird aus dem Umweltinnovationsprogramm mit rund 1,4 Mio. Euro gefördert, teilte das Bundesumweltministerium mit.

Derzeit wird der Umbau der Kläranlage im sauerländischen Altena vorbereitet. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2021 geplant. Bislang wird dort das Abwasser nach dem biologischen Belebungsverfahren gereinigt, der Schlamm wird anaerob stabilisiert, dann maschinell entwässert und anschließend thermisch verwertet.

Niederländisches Verfahren importiert ins Sauerland

In Zukunft wird die Reinigung mit dem neuartigen Nereda-Verfahren erfolgen, bei dem die abwasserreinigenden Mikroorganismen nicht die sonst übliche Flockenstruktur bilden, sondern sich zu kompakten, kugelförmigen Granulaten zusammenschließen. Dadurch soll es möglich werden, alle biologischen Reinigungsprozesse weitestgehend gleichzeitig in einem Reaktor ablaufen zu lassen. Da das in den Niederlanden entwickelte Verfahren ohne Nachklärbecken und ohne bewegliche Einbauten auskommt, sollen sich Flächenbedarf und Betriebsaufwand deutlich reduzieren.

Mit der Umsetzung des Vorhabens werde eine Energieeinsparung von 30 Prozent im Vergleich zum konventionellen Belebungsverfahren unter Verwendung energieeffizienter Aggregate erwartet, ließ das Umweltministerium verlautbaren. Durch die künftig weitestgehend biologische Phosphorelemination werde zusätzlich der Bedarf an Fällmitteln für die chemische Phosphatfällung um voraussichtlich etwa 75 Prozent verringert. Auch die Ablaufwerte würden sich im Vergleich zum Ist-Zustand voraussichtlich deutlich verbessern. (ab)