Abwasser

KZV-Südbaden beantragt Genehmigung für Klärschlammverwertung

Der Zweckverband, dem 16 Mitglieder angehören, hat die immissionschutzrechtliche Genehmigung eingereicht. 2029 soll die Anlage in Betrieb gehen.
26.08.2024

Eine Standortuntersuchung im gesamten Einzugsgebiet des KZV hat ergeben, dass das vorhandene Klärwerk in Forchheim besonders gut geeignet ist (Symbolbild).

Der Klärschlammverwertung Zweckverband Südbaden (KZV-Südbaden) plant eine moderne Klärschlamm-Monoverbrennungsanlage auf dem Klärwerksgelände in Forchheim. Dafür wurde bereits 2022 der KZV-Südbaden gegründet. Dem Verband gehören 16 Mitglieder an, die insgesamt 27 Kläranlagen für 1,4 Mio. Menschen betreiben.

Die Anlage soll im Oktober 2029 in den gesicherten Betrieb starten. Damit dies pünktlich geschehen kann, hat der KZV-Südbaden im August beim Regierungspräsidium Freiburg den Antrag auf Erteilung einer immissionsschutzrechtlichen Genehmigung eingereicht. Wenn diese vorliegt, können im Sommer 2025 die Bauleistungen vergeben werden.

Verbrennungskapazitäten im Land

Die Kosten des Großprojekts liegen bei ca. 100 Mio. Euro. Die Anlage ist für insgesamt 8000 Betriebsstunden im Jahr ausgelegt.

In Baden-Württemberg gibt es derzeit 868 kommunale Kläranlagen und vier Monoverbrennungsanlagen. Fünf weitere Klärschlamm-Monoverbrennungsanlagen (ohne die des KZV), die bereits beantragt, beabsichtigt oder gebaut sind, weisen eine Kapazität von rund 103.000 Tonnen Trockenmasse auf.

Versorgungslücke wird geschlossen

Laut Berechnungen einer Umweltberatung besteht bei einem Gesamtbedarf von 130.000 Tonnen Trockenmasse Klärschlamm in Baden-Württemberg ohne die Anlage des KZV eine Deckungslücke von rund 30.000 Tonnen pro Jahr. Der Zielwert der Anlage in Forchheim ist ein Jahresdurchsatz von 22.000 Tonnen Trockensubstanz Klärschlamm. Sie sei damit „marktkonform“, folgerte die Umweltberatung.

Eine Standortuntersuchung im gesamten Einzugsgebiet des KZV hat überdies ergeben, dass das vorhandene Klärwerk in Forchheim besonders gut geeignet ist. Neben ausreichend Platz und Kapazitäten kann das große Klärwerk mit seiner Biogasanlage die neue Verbrennungsanlage energieautark fahren.

Einbezug der Öffentlichkeit

Das spare CO₂ und Kosten, heißt es in einer Mitteilung der KVZ-Südbaden. In der Region gebe es keinen zweiten Standort mit so guten technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen.

Die Planung einer solchen Anlage sei aufwendig. Deshalb wurden Kommunen, das Umweltministerium Baden-Württemberg, das Regierungspräsidium Freiburg und die Öffentlichkeit in den Prozess einbezogen. Zuletzt wurde hierfür eine Dialogveranstaltung im vergangenen Mai durchgeführt. (hp)