Abwasser

Nette soll eine der modernsten Kläranlagen Deutschlands werden

Der Niersverband erhält umfangreiche Fördermittel zur Kompletterneuerung der Anlage. Sie ist für zukünftige Verschärfungen der gesetzlichen Anforderungen gerüstet.
14.04.2022

Die Kläranlage Nette reinigt jährlich ca. 4,4 Mio. Kubikmeter Abwasser aus dem erweiterten Stadtgebiet Nettetal mit rund 64.800 Einwohnerwerten.

 

Der Niersverband erhält vom Land NRW 15,8 Mio. Euro für die Erneuerung der Kläranlage Nette. Heinrich Bottermann, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW, hat zwei Bescheide über diese Summe an die Vorständin Sabine Brinkmann und den Verbandsratsvorsitzenden Rolf A. Königs übergeben.

Damit wird der Ausbau der Kläranlage um weitergehende Behandlungsstufen gefördert, die Mikroverunreinigungen, Spurenstoffe, multiresistente Keime und Mikroplastik aus dem Abwasser entfernen. Außerdem wird ein Forschungsprojekt unterstützt, das eine neue Kläranlagentechnik sowie ökologische Verbesserungen für das Gewässer begleitend untersucht und bewertet.

Lange Umsetzungsphase

Die in die Jahre gekommene Kläranlage Nette wird am bestehenden Standort komplett erneuert und erweitert. Die Maßnahmen werden in mehreren Bauphasen nacheinander umgesetzt und daher einige Jahre dauern. Denn während des Umbaus muss der Betrieb der Anlage durchgehend gewährleistet sein. Laut einer Pressemitteilung des Niersverbands wird so Schritt für Schritt eine der modernsten und zukunftsweisenden Kläranlagen in Deutschland entstehen.

Aktuell erfolgt die detailliertere Planung für das Projekt. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich in 2023 starten. Die erste Phase beinhaltet den Bau der neuen weitergehenden Abwasser-Behandlungsstufe. Dafür ist eine Verfahrenskombination aus granulierter Aktivkohle und einem so genannten Membranbioreaktor vorgesehen.

Weniger Schadstoffe im Abwasser

Es sei zu erwarten, dass die EU und die Bundesregierung künftig neue gesetzliche Anforderungen an die Schadstoffentsorgung im Wasser stellen wird, sagte Königs. Der Niersverband nutze die Situation des Neubaus der Kläranlage Nette, „um die rechtlichen Vorgaben von morgen bereits einhalten zu können“. (hp)