Abwasser

Potsdam: Kläranlage wächst mit den Anforderungen

Die brandenburgische Landeshauptstadt boomt – mehr Einwohner bedeutet aber auch mehr Abwasser. Deshalb soll die Kläranlage der EWP nun aufgerüstet werden.
27.09.2018

So soll die neue Kläranlage im Potsdamer Norden aussehen. Bis es soweit ist, vergehen allerdings noch über zwei Jahre.

Das Abwasser von rund 90 000 Einwohnern nördlich der Havel landet in der Kläranlage Nord der Energie und Wasser Potsdam (EWP) – eine Tochtergesellschaft der örtlichen Stadtwerke. Bis 2035 rechnet die Landeshauptstadt mit einem Zuzug von knapp 45 000 Menschen. Schon heute bereiten die EWP ihre Anlage auf diese Herausforderung vor.

Die biologische Reinigungsstufe des Klärwerks wird um zwei Nachklärbecken mit einem Durchmesser von jeweils 40 Metern erweitert. Zudem soll ein Rücklaufschlammpumpwerk gebaut werden. Die Umbaumaßnahmen sind nicht nur aufgrund der steigenden Quantität, sondern auch wegen der höheren Qualitätsansprüche an die Wasseraufbereitung notwendig. Nur durch eine Verfahrensumstellung auf eine vierte Reinigungsstufe können die verschärften Überwachungswerte für Stickstoff und Phosphor künftig sichergestellt werden.

Gewässerqualität soll sich deutlich verbessern

Durch die neu geschaffene Abwasserfiltration wird es möglich sein, den Restgehalt an Phosphaten von einem Milligramm pro Liter auf kleiner 0,30 Milligramm pro Liter zu senken. Die Erweiterungsmaßnahmen erfolgen während des laufenden Betriebs und dauern voraussichtlich zweieinhalb Jahre. Nach dem Spatenstich am Mittwoch wird nun das Baufeld freigebaggert und die ersten Leitungen umverlegt. Ab April nächsten Jahres werden dann die zwei neuen Nachklärbecken in Angriff genommen.

Zwar ist das Projekt mit Gesamtkosten von 23 Mio. Euro nicht ganz billig, aber durch die Reduzierung des Phosphatgehalts soll sich die Qualität der Havelgewässer verbessern und auch die Energiewirtschaft profitiert schon heute von dem Standort. Die im Klärprozess entstehenden Gase werden seit 2012 in BHKW der Stadtwerke Potsdam zur Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt. (ls)