Abwasser

Ruhrverband repowert sechs Anlagen

Der Verband hat innerhalb der vergangenen 15 Monate sechs alte Blockheizkraftwerke durch neue ersetzt. Die Aggregate nutzen das Faulgas von Kläranlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung – nun auf effizienterem Weg.
17.01.2018

Blockheizkraftwerke (BHKW) erzeugen Strom und Wärme aus Biogas, das bei der für den Abwasserreinigungsprozess erforderlichen Klärschlammfaulung anfällt. Das Bild zeigt das neue BHKW der Klärschlammbehandlungsanlage Essen-Langenbrahm.

Der Ruhrverband setzt auf Effizienz und höhere Ausbeute: Innerhalb der vergangenen 15 Monate hat das Unternehmen sechs bestehende Blockheizkraftwerke (BHKW) zur Stromgewinnung aus Faulgas durch neue, leistungsstärkere Aggregate ersetzt. Alle Anlagen wurden vor dem Stichtag 31. Dezember 2017 in Betrieb genommen, wodurch die ansonsten ab 2018 verpflichtende Abgabe nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) auch weiterhin entfällt.

Fachleute haben ermittelt, dass die nun durch Repowering modernisierten BHKW rund 6,6 Mio. Euro über die Lebenszeit einsparen, berichtet der Ruhrverband in einer Pressemitteilung. Durch den Einsatz neuerer Aggregate steigt vor allem die Stromausbeute, da neuere Maschinen höhere Stromwirkungsgrade aufweisen.

Neue Anlagen mit höherem Wirkungsgrad

Beispiel Kläranlage Gevelsberg: Hier wurde das Faulgas seit 1997 in zwei Gas-Ottomotoren mit jeweils 160 kW Leistung zur Strom-, Wärme- und Drucklufterzeugung genutzt. Im Rahmen des Repowering-Projekts wurde nun ein neues BHKW mit einer elektrischen Leistung von 200 kW installiert. Auch die bestehenden BHKW auf den Kläranlagen Schwerte (Inbetriebnahme 1999), Iserlohn-Letmathe (2000), Iserlohn-Baarbachtal (2001) und auf der Klärschlammbehandlungsanlage Langenbrahm im Essener Süden (2004) wurden nun durch moderne Anlagen mit höherem Wirkungsgrad ersetzt.

„Der Ruhrverband hat damit einen weiteren wichtigen Schritt in seinem kontinuierlichen Verbesserungsprozess unternommen, zu dem er sich mit der Zertifizierung seines Energiemanagementsystems nach DIN 50001 verpflichtet hat“, erläutert der Verband. Und die Anstrengungen zeigen Erfolge: Im Jahr 2016 lag die Menge des für den Betrieb seiner Kläranlagen benötigten Stroms, der auf diesen Anlagen aus Faulgas und Photovoltaik selbst erzeugt wird, erstmals über dem fremdbezogenen Stromanteil. (al)