Breitband

Jahresbericht Telekommunikation: Glasfaser vielerorts ungenutzt

Die BNetzA gibt einen Überblick über den Stand des Glasfaserausbaus und der Mobilfunknutzung. Das Fazit: Schnelles Internet ist 2023 für immer mehr Menschen zugänglich, doch viele nutzen die Infrastruktur gar nicht.
16.05.2024

Die Rate an Glasfaser-Anschlüssen steigt, davon werden jedoch bislang relativ wenige wirklich aktiv genutzt.

Die Anzahl der mit Glasfaser versorgten bzw. unmittelbar erreichbaren Endkund:innen (Homes Passed) hat sich im Jahr 2023 um 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 17,9 Mio. erhöht. Das ist ein Ergebnis des Jahresberichts Telekommunikation für das Jahr 2023. Der Bericht der BNetzA analysiert die Entwicklung des Telekommunikationsmarktes in Deutschland.

Auch wenn die Zahl der Endkund:innen, die Zugang zu Glasfaser haben, gestiegen ist, bleibt der Anteil der aktiven Anschlüsse mit 11,2 Prozent weiterhin auf einem niedrigen Niveau (Vorjahr: 9,1 Prozent). Die geringe Verbreitung bzw. Nutzung der Anschlüsse liege im Wesentlichen im hohen Versorgungsgrad mit bestehenden leistungsfähigen Infrastrukturen wie VDSL-Vectoring oder HFC-Netze begründet, so die BNetzA. Man gehe jedoch davon aus, dass sich der FttH- und FttB-Anteil aufgrund der steigenden Nachfrage nach höheren Datenraten in den kommenden Jahren stark erhöhen wird.

Investitionsvolumen im Markt bleibt konstant

Ein Blick auf die Investitionen im Markt zeigt: Glasfaser- und 5G-Ausbau sind die Hauptkostenstellen. Insgesamt wurden 2023 rund 13,2 Mrd. Euro investiert und damit etwa ungefähr genauso viel wie im vergangenen Jahr.

Im Jahr 2023 wurde in den deutschen Festnetzen insgesamt ein Datenvolumen von rund 132 Mrd. GB übertragen. Dies entspricht im Durchschnitt einem Datenvolumen von ca. 287 GB pro Anschluss und Monat. Im Vergleich zum Jahr 2022 stieg das in Deutschland in Festnetzen übertragene Datenvolumen um rund 11 Mrd. GB. Ähnlich sieht die Entwicklung in den  Mobilfunknetzen aus: Pro aktivem SIM-Profil und Monat stieg das Datenvolumen im Vergleich zum Vorjahr um etwa 36 Prozent auf 7,2 GB. Nach Erhebungen der Bundesnetzagentur belief sich das übertragene Datenvolumen über Mobilfunknetze im Inland im Jahr 2023 auf 9.118 Mio. GB gegenüber 6.714 Mio. GB im Jahr 2022. Der überwiegende Teil (91 Prozent) des Datenverkehrs wurde dabei über LTE realisiert, sechs Prozent wurden über das 5G-Netz und drei Prozent über das GSM-Netz (2G) abgewickelt. (lm)