SW Hilden verärgert über die Telekom
Die Stadtwerke Hilden bauen in allen vier Gewerbegebieten der 55000-Einwohnerstadt Glasfasernetze, am weitesten sind sie dabei im Gewerbegebiet West. Auch die Telekom kämpft in der nahe Düsseldorf gelegenen Stadt darum, weitere Gewerbekunden für einen Glasfaseranschluss zu gewinnen. Dabei soll sie sich unlauterer Mittel bedient haben. Bei Haustürgeschäften hat offenbar ein Vertriebsmitarbeiter der Telekom behauptet, die Stadtwerke würden die erforderliche Anschlussquote nicht erreichen und den Ausbau im Gewerbegebiet West absagen. Ein Stadtwerkekunde informierte den Kommunalversorger über das Geschäftsgebaren des Konkurrenten und belegte dieses mit einem schriftlichen Nachweis.
Stadtwerke sehen sich zu Klarstellung gezwungen
Am vergangenen Donnerstag sahen sich die Stadtwerke zu einer Klarstellung gezwungen. Man werde das Glasfaserprojekt wie geplant fortsetzen, noch vor Ostern werde das Breitbandnetz iim Gewerbegebiet West, fertiggestellt sein, teilte das Unternehmen mit. "Wir konnten das nicht auf uns beruhen lassen, weitere Schritte sind aber nicht geplant", sagt eine Sprecherin auf Anfrage. Die Telekom wurde über den Vorgang informiert und will laut einem Bericht der "Rheinischen Post" der Sache nachgehen.
Das Gewerbegebiet West ist das größte der geplanten Ausbauvorhaben der Stadtwerke Hilden im Breitbandbereich, dort gibt es zirka 500 Firmenkunden und rund 1400 Privathaushalte. Die Stadtwerke Hilden haben dort nach eigenen Angaben mittlerweile eine Anschlussquote von rund 40 Prozent. Während sich die Telekom in den Gewerbearealen vorrangig für die Firmenkunden interessiert, schließen die Stadtwerke dort auch Privatkunden an das Netz an. Der Kommunalversorger investiert in den nächsten Jahren rund fünf Mio. Euro in seine Netze, den Löwenanteil davon in den Bereich Lichtwellenleiter. Die Stadtwerke Hilden sind mehrheitlich kommunal, das Unternehmen gehört zu 75,1 % der Stadt Hilden Holding GmbH und zu 24,9 % den Stadtwerken Düsseldorf. (hoe)