Breitband

Umfrage: Deutsche fordern mehr Tempo beim Internetausbau

Fast drei Viertel der Befragten sehen beim Ausbau der Telekommunikations- und Breitbandnetze besonderen Handlungsbedarf für die nächste Bundesregierung. BDEW-Chefin Andreae macht sich für Wettbewerbsvielfalt stark.
12.08.2021

Schnelles Internet, stabile Leitungen und eine gute Netzabdeckung sind ein zentraler Baustein für die Digitalisierung von Wirtschaft und Verwaltung, mahnt der BDEW.

Nach Ansicht einer Mehrheit der Deutschen hakt es beim Ausbau des schnellen Internets. So sehen laut einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstituts Prolytics im Auftrag des BDEW 40 Prozent „sehr hohen“ und 31 Prozent „hohen Handlungsbedarf“ für die nächste Bundesregierung beim Ausbau der Telekommunikations- und Breitbandnetze. Nur sechs Prozent gaben an, hier „wenig Handlungsbedarf“ zu sehen. Zwei Prozent sehen „gar keinen Handlungsbedarf“. 

Gefragt, wie sie den Zustand der Telekommunikations- und Breitbandnetze in Deutschland bewerten, antworteten zehn Prozent „sehr guter Zustand“ und 22 Prozent „guter Zustand“. 31 Prozent der Befragten beurteilen den Zustand als „mittelmäßig, 22 Prozent als schlecht und 14 Prozent als „sehr schlecht“.

Grundlage für Wirtschaftswachstum

„Flächendeckende, bedarfsgerechte und leistungsfähige Telekommunikations- und Breitbandinfrastrukturen bilden das Fundament einer digitalen Energie- und Wasserwelt. Sie ermöglichen eine hochsichere Datenübertragung in Echtzeit und stellen somit eine wichtige Basis für das Wirtschaftswachstum und die Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle dar“, lässt sich Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, in einer Pressemitteilung zitieren.

Der Ausbau von hochleistungsfähigen Glasfasernetzen müsse daher entschlossen in der Fläche vorangetrieben werden, um die Digitalisierung in der Energie- und Wasserwirtschaft zu beschleunigen und die Energiewende zum Erfolg zu führen. Dies könne aber nur gelingen, wenn Genehmigungsverfahren einfacher und digitaler, Prozesse entbürokratisiert und ineffiziente Doppelverlegungen durch unterschiedliche Unternehmen vermieden werden. 

Stadtwerke als Retter in der Not

Zudem müsse die Wettbewerbsvielfalt erhalten bleiben: „Unternehmen der Energie- und Wasserwirtschaft haben den Glasfaserausbau seit Jahren dort vorangetrieben, wo es für die großen Telekommunikationsunternehmen lange Zeit nicht ausreichend wirtschaftlich war.“ Insbesondere Stadtwerke, kommunale und regionale Versorgungsunternehmen investieren auch heute massiv in den Glasfaserausbau, so die Verbandschefin. Ihre Investitionen gelte es auch in Zukunft zu schützen, um eine echte Akteurs- und somit auch Angebotsvielfalt auf dem Markt auch für Verbraucher zu bewahren. (amo)