IT

Deutsche Unternehmen zögern bei Plattformen

Ein großer Teil der deutschen Wirtschaft hält digitale Plattformen sogar für existenzgefährdend. Doch "jede Branche und jedes Unternehmen muss sich mit digitalen Plattformen beschäftigen", so Bitkom-Präsident Achim Berg.
24.10.2019

Digitale Plattformen verändern die Wirtschaft – doch nicht alle sehen das positiv.

Wie eine Bitkom-Studie ergeben hat, sehen zwar vier von zehn Unternehmen digitale Plattformen als Chance, aber ebenso viele nutzen sie nicht. "Jede Branche und jedes Unternehmen muss sich mit digitalen Plattformen beschäftigen", sagt Achim Berg, Präsident des Digitalverbandes Bitkom, dazu.

Die Bedeutung und gerade auch die Chancen digitaler Plattformen würden in der deutschen Wirtschaft noch immer unterschätzt. "Manager und Unternehmer, die heute noch glauben, dass die Plattform-Ökonomie keine Auswirkungen auf ihr Unternehmen hat, müssen aufwachen", so Berg weiter.

Meinung in jedem vierten Unternehmen: Plattformen gefährden Existenz

Rund zwei Drittel (63 Prozent) der Befragten nehmen an, dass die Nutzung digitaler Plattformen insgesamt mehr Vorteile als Nachteile für sie bringt, aber jedes vierte Unternehmen (27 Prozent) sagt: Digitale Plattformen gefährden unsere Existenz.

Sorgen machen den Unternehmen vor allem der einfache Marktzutritt für neue Wettbewerber (65 Prozent), ein erhöhter Preisdruck sowie der Verlust der direkten Kundenbeziehung (je 55 Prozent). Viele fürchten außerdem eine starke Stellung des Plattformbetreibers. So haben 42 Prozent Sorgen, dass sie in Abhängigkeit vom Plattformbetreiber geraten und jedes dritte Unternehmen (33 Prozent) sieht die Weitergabe von Kundendaten an den Plattform-Betreiber kritisch.

Vorteile vor allem vertrieblich

Als Vorteile digitaler Plattformen gelten hingegen die Schaffung eines breiteren Angebots (74 Prozent), die Erschließung neuer Kundengruppen (72 Prozent) und die Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens (68 Prozent). Dahinter folgen die Steigerung der Bekanntheit (63 Prozent) und die Förderung von Innovationen (62 Prozent). (pm)