Smart City / Energy

Quartierslösungen und Blockchain als Chance

Die integrierte Quartiersentwicklung und die Nutzung von Blockchain bieten neue Geschäftschancen. Das Interesse von Kommunen ist enorm.
25.01.2018

„Die Zahl der Projekte explodiert derzeit, das Interesse von Kommunen an einer integrierten Quartiersentwicklung ist unglaublich groß", sagte Michael Krumpholz, Mitglied der Geschäftsführung von Eon Energy Solutions, auf der Handelsblatt-Jahrestagung Energiewirtschaft 2018. Die integrierte Versorgung von Quartieren biete die Chance, die Geschäftsfelder Strom, Wärme, Kälte und Telekommunikation mit spezifischen Kundenlösungen beispielsweise zur Elektromobilität oder für Mieterstrom auszubauen.

Integrierte Kälte und Wärmeversorgung als Treiber

Wichtigster Treiber sei eine klimaschonende und kosteneffiziente Wärme- und Kälteversorgung. Deshalb setze man zunehmend auf integrierte Wärme- und Kältenetze mit niedrigen Betriebstemperaturen von nur 30 bis 40 Grad, so Krumpholz. Dies ermögliche erhebliche Effizienzgewinne und Netto- statt Brutto-Energielieferungen. In Schweden gründete Eon hierzu jüngst eine eigene Tochter Ectogrid, doch auch in Deutschland wachse die Nachfrage, berichtete Krumpholz. So arbeitet Eon in München für eine integrierte Versorgung des Werksviertels am Ostbahnhof, wo mehr als 1000 Wohnungen entstehen sollen, mit einem privaten Investor zusammen. „Die Quartiersentwicklung kann nur Erfolg haben, wenn wir kooperativ vorgehen", unterstrich Krumpholz. Deshalb setze man stark auf die Zusammenarbeit mit Stadtwerken, sei es über ein Joint Venture, Contracting oder als Dienstleister. Mieterstromprojekte spielten hierbei eine zunehmend wichtige Rolle um die Bewohner von Quartieren für eine urbane Energiewende mitzunehmen.

Blockchain schafft Vertrauen

Das Herstellen von Vertrauen und die Kundenbindung steht auch im Vordergrund des WSW Blockchain-Handelsplatzes „Tal.Markt", berichtete Andreas Feicht, Vorsitzender der WSW Wuppertaler Stadtwerke. Kunden können dort ihren Strom bei lokalen Ökostromanbietern erwerben und ihren Energiemix selbst zusammenstellen. Jede Transaktion werde über die Blockchaintechnologie fälschungssicher ausgeführt, so Feicht. Betreiber der Plattform sind die WSW. Ein weiterer Vorteil sei, dass die Kunden alle 15 Minuten ihren Strommix verändern können und ihre Lastgänge visualisiert sehen. Hierzu installierten die WSW intelligente Zähler. (hcn)