Smart City / Energy

"Smart-City-Projekte können sich mit der ersten Anwendung wirtschaftlich lohnen"

Die Thüga und die EVM haben in einem Reallabor in Koblenz sieben Smart-City-Anwendungen getestet. Die Ergebnisse sind vielversprechend, auch bei den Bürgern kommen sie gut an.
28.02.2023

Smart Parking war eines der großen Themen bei der Klimastraße in Koblenz. Dabei wurden Bodensensoren in die Parkbuchten eingelassen. Diese sind mit LTE- beziehungsweise LoRaWAN-Funktechnik ausgestattet.

Smart Parking, Bodenfeuchtemessung zur optimalen Bewässerung, Verkehrszähler, Füllstandsmessung der Müllbehälter – all diese Smart-City-Anwendungen haben die Stadtwerkegruppe Thüga und die Energieversorgung Mittelrhein in den vergangenen eineinhalb Jahren im Projekt „Klimastraße“ in Koblenz getestet. Zusätzlich wurde die Luftqualität gemessen sowie Glättemeldeanlagen erprobt. Zum Einsatz kamen verschiedene Sensoren, die mit unterschiedlicher Funktechnik ausgestattet waren, die wiederum über das Internet vernetzt sind (IoT – Internet of Things).

Das Projekt wurde jetzt abgeschlossen. Es hat vor allem aufgezeigt, dass all diese Anwendungen technisch machbar sind, einzig das Laternenladen ist aus regulatorischen Gründen ausgeschieden, heißt es in der Pressemitteilung.

Eine weitere zentrale Erkenntnis: Smart-City-Anwendungen können sich ab der Implementierung des ersten Anwendungsfalls für ein EVU wirtschaftlich lohnen. Die spezifischen Kosten sinken mit der Anzahl der eingesetzten Sensoren in einem Netzwerk. „Der Markt für IoT-Anwendungen wird in den kommenden Jahren weiterwachsen“, sagt Josef Rönz, Vorstandsvorsitzender der EVM. Solche innovativen Geschäftsfelder könnten auch für den Regionalversorger künftig weiter interessant sein.

Sensoren liefern zusätzlich wichtige Daten zur Bekämpfung des Klimawandels

Weitere positive Nebeneffekte der Technologie sind Effizienzsteigerungen und eine Schonung von materiellen und finanziellen Ressourcen. Auf Basis der Daten aus den Sensoren kann eine Kommune außerdem Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und zur Anpassungsfähigkeit gegenüber klimabedingten Gefahren ableiten.

Im Mittelpunkt des Projekts stand die Belegungserfassung von Parkplätzen mithilfe von Overhead- und Bodensensoren. Eine von der EVM entwickelte Parkplatz-App erleichterte die Parkplatzsuche. Übergeordnetes Ziel von Smart Parking ist die Reduktion des Parksuchverkehrs.

Blaupause für weitere Unternehmen der Thüga-Gruppe

„Eine Smart City für die Bürgerschaft erlebbar zu machen und viele Anwendungsbereiche an einem Ort zu vereinen, dieses Ziel haben wir in Koblenz erreicht“, sagt Matthias Cord, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Thüga. Die gewonnenen Erkenntnisse gebe man nun an die Partnerunternehmen der Thüga-Gruppe weiter.

„Die Akzeptanz für Smart City bei den Bürgerinnen und Bürgern ist groß, das hat uns insbesondere die Umfrage zum Smart-Parking-Projekt gezeigt“, ergänzte David Langner, Oberbürgermeister von Koblenz. Daher werde man auch nach Abschluss des Reallabor-Projektes alle Installationen weiterhin betreiben. (hoe)