Smart City / Energy

Spanien führt Tarifreform ein

Seit Beginn des Monats können die Bürger in Spanien mit zeitvariablen Tarifen Strom sparen. Vorgesehen sind drei Preisstufen, die in unterschiedlichen Zeitzonen gelten.
06.06.2021

Eigentlich sollte die neue Stromrechnung für Privathaushalte mit einer Leistung von bis zu 15 Kilowatt schon im April vergangenen Jahres in Kraft treten, berichtet die Mallorca-Zeitung. Wegen Corona wurde die Reform auf den 1. Juni verschoben.

Nun gilt: Es werden drei Tarifzeiten unterschieden. Período punta (P1) gilt wochentags zwischen 10 und 14 Uhr sowie 18 und 22 Uhr, in dieser Spitzenverbrauchszeit ist der Strom am teuersten.

Período llano (P2) gilt wochentags von 8 bis 10 Uhr, von 14 bis 18 Uhr und von 22 bis 24 Uhr. In dieser Zeit mittleren Verbrauchs ist der Strom günstiger, aber lange nicht so günstig wie im Período valle (P3).

Diese Tarifzeit gilt nachts von 0 bis 8 Uhr sowie rund um die Uhr an Wochenenden und Feiertagen.

Leistung hinzubuchen

Die Unterschiede zwischen den Tarifzeiten sind erheblich, schreibt die Zeitung: Der Stromverbrauch in P1 fällt fast doppelt so hoch aus wie in P2 – und fast dreimal so hoch wie in P3.

Günstiger werde es nicht für alle, wie die Mallorca-Zeitung schreibt. Denn diejenigen, die den Strom nicht flexibel nutzen, müssen sogar mehr bezahlen. Wer alle verbrauchsintensiven Geräte jedoch am Wochenende oder in der Nacht laufen lässt, kann sparen. Die Tarife gelten auch für das Aufladen von Elektroautos.

Darüber hinaus heißt es, dass für den Spar-Tarif P3 auch eine separate Leistung gewählt werden könne, die billiger ausfalle. Der spanische Staat will so einen effizienten Stromverbrauch fördern. Dazu trage auch eine neue Rechnung bei: Diese führt künftig auch die maximale Stromleistung auf, die in jeder Tarifzeit in Anspruch genommen wurde. Zudem wird auf der Rechnung ein QR-Code abgedruckt, der zum Online-Vergleichsrechner der spanischen Wettbewerbsbehörde führt. HIer lassen sich die Tarife der verschiedenen Anbieter direkt miteinander vergleichen. 

Flächendeckender Rollout in Spanien abgeschlossen

In Spanein sind die knapp 30 Millionen Messstellen bereits komplett mit intelligenten Stromzählern ausgestattet  – wenn auch mit geringerem Funktionsumfang als bei deutschen Smart Metern, verdeutlicht die Horizonte Group in einem Blog-Eintrag. (sg)