Smart City / Energy

Wie Lübeck zur Smart City werden will

Flächendeckender Ausbau des Breitband- und des WLAN-Netzes: Die Hansestadt stellt ihre Digitale Strategie vor. Eine Schlüsselrolle haben dabei die Stadtwerke.
14.08.2018

Das Holstentor in Lübeck ist eines der Wahrzeichen der Hansestadt.

Moderne Netzstrukturen sind der Dreh- und Angelpunkt in der Digitalen Strategie, die Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) jetzt vorgestellt hat. Durch einen flächendeckenden Breitbandausbau mit Glasfaser, die Bereitstellung eines öffentlichen WLAN-Netzes in der ganzen Stadt und die Nutzung der Lorawan-Funktechnik soll die Hansestadt sich bis 2025 zu einer intelligent vernetzten Smart City entwickeln. Diese anvisierte Infrastruktur soll künftig auch Internet-of-Things-Anwendungen (IoT), wie die Steuerung von Füllsensoren in Papiercontainern, die Messung von Verkehrsströmen oder intelligente Ampelschaltungen ermöglichen.

"Private Unternehmen drängen auf diesen Markt"

Lindenau will laut einem Artikel der "Lübecker Nachrichten" damit auch verhindern, dass die vorhandenen kommunalen, nichtpersonenbezogenen Daten von privaten Unternehmen abgegriffen werden. "Wir müssen schnell sein, private Unternehmen drängen auf diesen Markt", so Lübecks Bürgermeister. Ziel der Digitalisierungsoffensive sind unter anderem eine nachhhaltige Energieversorgung, gesündere und komfortablere Wohnräume, intelligentere Verkehrs- und Transportsysteme sowie transparente und schnelle öffentliche Dienstleistungen der Verwaltung.

Eine Schlüsselrolle in dem Konzept fällt den Stadtwerken Lübeck zu, die bereits mit dem Aufbau eines Lorawan-Netzes einen wichtigen Beitrag zur Digitalen Strategie geleistet haben. Unter dem Dach der Stadtwerkeholding ist künftig zudem die Gründung einer neuen "Stadtwerke Lübeck Innovations- und Entwicklungsgesellschaft geplant, die Digitalisierungsprojekte zügig voranbringen soll. Diese wird in Kooperation mit Forschungseinrichtungen und potenziellen Fördermittelgebern agieren. Darüber hinaus soll der Verein Energie-Cluster Lübeck ins Leben gerufen werden, das Partner aus den Bereichen Energie, digitale Netze, Mobilität und Telekommunikation zusammenbringt.

Chief Digital Officer soll Umsetzung steuern

Planung und Umsetzung der Digitalen Strategie sind zentral beim Bürgermeister angesiedelt. Dazu wird in der neu organisierten Stabsabteilung die Stelle eines Chief Digital Officer geschaffen. Dieser wird innerhalb der Verwaltung einen Masterplan initiieren, die Umsetzung steuern und soll Innovationen durch Kooperationen in die Verwaltung holen. Über die Gründung der Innovations- und Entwicklungsgesellschaft und des Vereins Energie-Cluster Lübeck entscheidet die Bürgerschaft Ende diesen Monats, die Gründung der Institutionen ist im Januar kommenden Jahres geplant.  (hoe)