50-Megawatt-Projekt für grünen Wasserstoff startet in Neumünster
In Neumünster soll ein Leuchtturmprojekt für die Produktion von grünem Wasserstoff entstehen. Infener-Chef Joel Vogl und Oberbürgermeister Tobias Bergmann gaben Ende März auf einer Pressekonferenz den Startschuss für die Umsetzung. Der geplante Infener Hub soll ab 2026 mit einer installierten Elektrolysekapazität von 50 Megawatt (MW) jährlich bis zu 5000 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren. Das futuristische Design wurde vom Hamburger Architektur- und Design-Büro Hadi Teherani entworfen.
Infener möchte den Hub zu einem Vorzeigeprojekt der dezentralen Wasserstoff-Kreislaufwirtschaft machen. Der Baustart für die Anlage auf einer 29.000 Quadratmeter großen Fläche ist noch für dieses Jahr geplant. Die Kosten belaufen sich voraussichtlich auf 133 Millionen Euro.
Regionale Wertschöpfung schaffen
"Unser Ziel ist es, mit unserem Hub eine weltweit einmalige nachhaltige und regionale Wertschöpfungskette aus grüner Wasserstoff-Erzeugung zu schaffen“, lässt sich Joel Vogl in einer Presseaussendung zitieren.
Schleswig-Holstein produziert deutlich mehr Strom aus erneuerbaren Energien, als es selbst verbraucht. Infener möchte diesen Überschuss nutzen, um grünen Wasserstoff zu produzieren und das Stromnetz gezielt zu stabilisieren und zu entlasten. Dank der Integration eines Langzeitspeichers in Form von Wasserstoff, der den überschüssigen Grünstrom effizient zwischenlagert, soll der Hub also gezielt netzdienlich arbeiten.
PPAs geplant
Der für die Elektrolyse benötigte grüne Strom für die Produktion des Hubs wird auch aus Direktverträgen (PPAs) mit regionalen Wind- und Photovoltaikanlagen kommen. Hier kommt Infener die Beteiligung an der Hadi Teherani Solar (HTS) zugute, die in den nächsten Jahren den Zugriff auf PV-Neuprojekte sicherstellen soll.
Auch Abnehmer sind in Neumünster bereits gefunden, darunter unter anderem Hypion, die erste Wasserstofftankstelle für den Lkw-Verkehr. (amo)