Gas

Bauarbeiten für „Eugal“ können beginnen

Der Planfeststellungsbeschluss des brandenburgischen Landesbergamtes für die Erdgas-Pipeline „Eugal“ liegt vor. Mit dem Bau wird möglichen Versorgungslücken vorgebeugt.
17.08.2018

Die Röhren für den Bau der Eugal-Pipeline liegen bereit.

Startschuss für die „Eugal“, eine 480 Kilometer lange Ferngasleitung, die Erdgas von der Nord-Stream-Pipline in Greifswald bis nach Tschechien transportiert. Der längste Abschnitt verläuft durch brandenburgisches Gebiet, und für diesen Teil der Pipeline erfolgte jetzt die Baugenehmigung in Form des Planfeststellungsbeschlusses. Die zuständige Behörde, das Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) mit Sitz in Cottbus, übergab den Beschluss dem Projektträger, der Gascade Gastransport GmbH.

Die „Eugal“ soll in Brandenburg mit anderen großen Erdgashochdruckleitungen verknüpft werden. Die Netzkopplungspunkte werden in Kienbaum, Gemeinde Grünheide, und das zur Stadt Baruth/Mark gehörende Radeland sein. Dort, in Radeland also, wird auch eine Verdichterstation entstehen. Mit dem Bau der Pipeline reagiert Gascade auf den steigenden europäischen Erdgas- und Transportbedarf, betont das Unternehmen.

Teil eines gesamteuropäischen Konzeptes

„Erdgas ist nach Mineralöl der zweitwichtigste Energieträger für die Energieversorgung in Deutschland und Europa. Trotz Ausbaus der erneuerbaren Energien bleibt die sichere und bezahlbare Versorgung mit Erdgas auf absehbare Zeit unverzichtbar – sei es für die Versorgung von Gebäuden mit Heizenergie, für die Bereitstellung von Prozesswärme in der Industrie oder auch für die gesicherte und planbare Stromerzeugung“, sagte Wirtschafts- und Energieminister Albrecht Gerber dazu.

Zusammen mit der vorgeschalteten dritten und vierten Ostseepipeline, besser bekannt als „Nord Stream 2“, soll die „Eugal“ einen Teil der mittelfristig für Europa prognostizierten Versorgungslücke schließen, heißt es. Die Pipeline wird Brandenburg in voller Länge auf 272 Kilometern von Nord nach Süd queren. Die Trasse wird weitestgehend parallel zur 2011 in Betrieb genommenen „Opal“ geführt. Die Erdgasversorgung in Deutschland wird bereits heute zu rund 90 Prozent über Importe bestritten; sie kommen hauptsächlich aus Russland, Norwegen und den Niederlanden. (sig)