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CCS: Wintershall Dea untersucht Umwandlung von Erdgasleitungen in der Nordsee

Das Unternehmen sieht ein hohes Potenzial zur geologischen Speicherung von CO2 in der südlichen Nordsee. Da die benötigte Pipeline-Struktur bereits vorhanden ist, sei dies ein besonders effizienter Ansatz.
30.09.2021

Eine Erdgas-Bohrplattform in der Nordsee

Wintershall Dea untersucht mit der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg, wie bestehende Erdgas-Transportleitungen in der südlichen Nordsee künftig für den CO2-Transport genutzt werden können. Erste Berechnungen zeichnen ein positives Bild. Die bislang erhaltenen Ergebnisse legen nahe, dass bereits verlegte Offshore-Pipelines sicher und effizient zum Transport von flüssigem CO2 umgewidmet werden könnten, teilt das Unternehmen mit. Im weiteren Verlauf der Studie soll die technische Machbarkeit geprüft werden und die Zertifizierung erfolgen.

Auf dem Meeresboden der südlichen Nordsee liegen mehr als 4.800 Kilometer Pipelines, wovon 1.200 der Wintershall Noordzee, ein 50:50-Joint-Venture der Wintershall Dea AG und Gazprom EP International B.V., gehören. Teile dieses Netzwerks könnten für den CO2-Transport genutzt werden. Wintershall Noordzee verfügt ebenfalls über zahlreiche ausgeförderte Lagerstätten. Diese eignen sich potenziell für die Einlagerung von CO2. Insbesondere Unternehmen mit unvermeidbaren Prozessemissionen aus Branchen wie der Stahl-, Zement- oder chemischen Industrie sind in Zukunft auf Lagerstätten für die Abscheidung und sichere Speicherung ihrer CO2-Emissionen (CCS – Carbon Capture and Storage) angewiesen, teilt Wintershall Dea mit. Auch das CO2, das bei der Produktion von blauem Wasserstoff aus Erdgas entsteht, könne auf diese Weise sicher gespeichert werden.

Investitionen in CCS

„Wir investieren in CCS, denn wir sind überzeugt, dass es eine sichere und bezahlbare Technologie für die Dekarbonisierung ist. Wir haben das technologische Know-how und ausgeförderte Lagerstätten, die für CCS genutzt werden können, sowie das Pipelinenetz für den Transport“, sagt Klaus Langemann, Senior Vice President Carbon Management und Hydrogen bei Wintershall Dea. Wenn dazu bestehende Erdgas-Pipelines genutzt werden könnten, spare dies nicht nur wirtschaftliche Investitionen für das Unternehmen, sondern trage auch zur Nachhaltigkeit vieler Industriesektoren und derer Produkte bei. (amo)