Gas

DWV legt eigene Wasserstoffstrategie vor

Das Papier des Verbands listet 68 Maßnahmen auf, die den Wasserstoff-Hochlauf möglich machen sollen. Die Fortschreibung der Wasserstoffstrategie des Bundes lässt weiter auf sich warten.
15.03.2023

Werner Diwald ist seit Mai 2014 Vorstandsvorsitzender des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellenverbands.

Grüner Wasserstoff ist der Garant, dass Deutschland und Europa zukünftig ihre industrielle und technologische Vorreiterstellung sichern und gleichzeitig die Klimaziele 2045/2050 erreichen können, ist der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellenverband (DWV) überzeugt. Während die Bundesregierung noch an der Aktualisierung ihrer Wasserstoffstrategie arbeitet, hat der Verband ein eigenes Papier vorgelegt. Es sei an der Zeit, nun zügig die Voraussetzungen für einen gezielten Markthochlauf der Anwendung von grünem Wasserstoff, dessen Transport sowie Speicherung und der Erzeugung von Wasserstoff in allen Sektoren zu schaffen, heißt es dazu in einer Pressemitteilung. 

Das Papier des DWV nimmt die gesamte Wertschöpfungskette in den Blick. Es enthält 68 Maßnahmen. Die Politik sollte klare Rahmenbedingungen schaffen, die die Erzeugung von grünem Wasserstoff gewährleisten. Sie sollte in den benötigten Mengen die Anwendung und Nachfrage nach grünen Wasserstoffprodukten in den Sektoren Industrie, Raffinerien, Mobilität, Energie und Wärme anreizen und die Erzeugung von grünem Wasserstoff hochfahren, um Wasserstoff-Marktwirtschaft zu etablieren, die Transformation der energieintensiven Sektoren sicherzustellen und Industriearbeitsplätze zu schaffen.

Infrastruktur ausbauen

Wichtig sei es, den Infrastruktur- und Speicherausbau sowie Importe zur Sicherung einer bedarfsorientierten Versorgung der Industrie und Zivilgesellschaft sicherzustellen, die notwendige Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und die Ausbildung und das Fachkräfteangebot abzusichern.

Die Berücksichtigung der 68 Maßnahmen in die Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie werde entscheidend für einen erfolgreichen Hochlauf der grünen Wasserstoff-Marktwirtschaft in Deutschland sein, ist der DWV überzeugt. Nur mit einer in der Nationalen Wasserstoffstrategie verankerten politischen Roadmap werde es gelingen, den Unternehmen die notwendige Investitionssicherheit für die Transformation in eine versorgungssichere und defossilisierte Energiewirtschaft zu ebnen. Den Zukunftsmarkt und dieses riesige Wirtschaftspotential gelte es durch eine ambitionierte nationale Wasserstoffstrategie zu sichern.

Investitionsentscheidungen ermöglichen

Werner Diwald, DWV-Vorstandsvorsitzender, betont, dass die Wasserstoffbranche bereitstehe. „Sie braucht jedoch ein Marktdesign seitens der Politik, um die notwendigen Investitionsentscheidungen treffen, sich am Markt behaupten und die Ziele bis 2030 und darüber hinaus erreichen zu können.“ (amo)