Gas

Erstes Gas in Wilhelmshaven ins Netz eingespeist

Das LNG-Terminal ist in die Testphase gestartet. Der nächste wichtige Schritt für die Industrieanlage steht laut Uniper schon bald bevor.
21.12.2022

Die Höegh Esperanza beliefert das Terminal in Wilhelmshaven mit dem ersten Gas.

Einen Tag früher als geplant hat der Gasimporteur Uniper mit der Inbetriebnahme des ersten deutschen Importterminals für Flüssigerdgas in Wilhelmshaven begonnen. Am Mittwochmorgen um kurz nach 9 Uhr wurde nach Angaben des Düsseldorfer Unternehmens das erste Gas von dem Terminalschiff "Höegh Esperanza" in die neu gebaute Anbindungspipeline gespeist. Jetzt beginne die Testphase, die Ende Februar beendet sein soll, erklärte der für Investitionsplanung zuständige Uniper-Manager Holger Kreetz.

Ursprünglich hatte Uniper anvisiert, am 22. Dezember das erste Mal Gas in das deutsche Gasnetz einzuspeisen. Dass es nun zügiger geht, liegt laut einem Uniper-Sprecher an der engen Zusammenarbeit von Behörden und Unternehmen. Am vergangenen Samstag hatte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zusammen mit weiteren Spitzen der Ampel-Regierung das Terminal eröffnet. Uniper betreibt dieses mit Unterstützung der Bundesregierung.

Die Höegh Esperanza hatte Wilhelmshaven vergangenen Donnerstag voll beladen mit rund 165.000 Kubikmetern LNG an Bord erreicht und am neugebauten Anleger festgemacht. Das Spezialschiff ist als FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) das technische Herzstück des Terminals. Es regasifizeirt das angelieferte verflüssigte Gas wieder und pumpt es an Land. Die Menge LNG, die das Schiff an Bord hat, reicht laut Uniper, um 50.000 bis 80.000 Haushalte in Deutschland ein Jahr lang zu versorgen.

Mitte Januar startet der kommerzielle Betrieb

In der Inbetriebnahmephase wird das Schiff laut Marktmitteilungen täglich zwischen 15 und 155 Gigawattstunden Erdgas in das Gasnetz abgeben. Das Gas dient dann auch zur Inbetriebnahme der neu gebauten, rund 26 Kilometer langen Anbindungsleitung von Wilhelmshaven bis ins ostfriesische Etzel. Es steht dann aber auch dem Markt zur Verfügung.

Ab Mitte Januar ist der kommerzielle Betrieb des schwimmenden Terminals geplant mit einer maximalen Kapazität von etwa 155 Gigawattstunden pro Tag. Der nächste Meilenstein ist laut Uniper die Ankunft der nächsten LNG-Lieferung per Schiff Mitte Januar. (dpa/pfa)