Gas

EU-Innovationsfonds: 108-Millionen-Euro für RWE-Projekt FUREC

FUREC will Wasserstoff aus Siedlungsabfällen produzieren und so rund 400.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen.
20.01.2023

Mit Haushaltsabfall will RWE Wasserstoff herstellen.

Das RWE-Projekt "FUREC" hat vom EU- Innovationsfonds eine Förderzusage in Höhe von 108 Millionen Euro erhalten. In den Niederlanden soll FUREC zirkulären und grünen Wasserstoff aus nicht verwertbaren Siedlungsabfällen erzeugen. Der Name FUREC steht  für "Fuse Reuse Recycle".

Roger Miesen, CEO von RWE Generation, nahm die Förderzusage heute in Brüssel entgegen: "Mit FUREC ermöglichen wir den Aufbau eines Zentrums für Kreislaufwirtschaft in der Region Limburg. Zugleich ermöglichen wir es der chemischen Industrie, ihre CO2-Emissionen zu reduzieren. So kann FUREC die Blaupause für andere Standorte in den Niederlanden und in Europa liefern."

Projektentwicklung auf "Hochdruck"

Die Fertigstellung des Projekts erfordere Investitionen von mehr als 600 Millionen Euro, heißt es in einer Pressemitteilung des RWE-Konzerns. Mit der Förderzusage treibe RWE nun die Projektentwicklung mit Hochdruck voran.

Dazu zähle, die notwendigen Genehmigungen einzuholen. Parallel dazu beginne das Unternehmen, mit Lieferanten und möglichen Abnehmer für Wasserstoff und CO2 Vorverträge zu schließen. Eine endgültige Investitionsentscheidung will RWE im Jahr 2024 treffen.

700.000  Tonnen feste Siedlungsabfälle pro Jahr

Im Rahmen des FUREC-Projekts plant RWE, in der niederländischen Provinz Limburg, eine Anlage zu errichten, in der 700.000 Tonnen feste Siedlungsabfälle zu Pellets verarbeitet werden.

Die Ausgangsstoffpellets aus der Vorbehandlungsanlage werden dann in einer zweiten Anlage in Wasserstoff umgewandelt, die RWE im Industriepark Chemelot in Limburg errichtet. Die Anlage wird voraussichtlich 54.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr erzeugen.

Auf diese Weise werden rund 400.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart. Das bei der Wasserstoffproduktion freigesetzte CO2 wird aufgefangen und kann gespeichert oder von der Industrie als Rohstoff genutzt werden. Der Wasserstoff soll entweder lokal vermarktet oder zu Industrieunternehmen in Rotterdam und im Ruhrgebiet transportiert werden. (pfa)