Gegen den Trend: Füllstand in Deutschlands größtem Gasspeicher gesunken
Erreicht Deutschlands größter Gasspeicher im niedersächsischen Rehden bis zum 1. Oktober die gesetzlich vorgeschriebene 80-Prozent-Marke? Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, verbreitete noch in einem am Wochenende vom Deutschlandfunk ausgestrahlten Interview Zuversicht.
Wenn dort ab Anfang Juni "mit großer Energie und großem Schwung" eingespeichert werde, könne man die Füllvorgaben des Gasspeichergesetzes einhalten, sagte er. Bisher verlaufe die Befüllung aber zu langsam. Nach ZfK-Informationen speichert die Gazprom-Germania-Tochter Wingas ein, die unter der Treuhänderschaft der Bundesnetzagentur steht.
Rehden: Von 2,1 auf 2,0 Prozent
Am Montag dann ein weiterer Rückschlag. Statt ein- wurde 24 Stunden lang ausgespeichert, wie Bewegungsdaten des Speicherbetreibers Astora zeigen. Der Füllstand sank von 2,1 auf 2,0 Prozent.
Damit fehlen wieder knapp 34,1 TWh zum Erreichen der Marke. Selbst bei Ausnutzung der technisch möglichen Einspeicherleistung bräuchte man knapp 100 Tage, um die 80-Prozent-Marke zu erreichen.
Gasspeicher Wolfersberg und Katharina unverändert
Mit Blick auf die Füllstande aller Gasspeicher in Deutschland zeigt die Kurve jedoch weiter nach oben. Zuletzt lag der Füllstand laut Angaben des Branchendienstes AGSI+ bei 48,4 Prozent. Positiv entwickeln sich dabei fast alle Speicher.
Davon ausgenommen bleiben insbesondere der bayerische Speicher in Wolfersberg, der wegen Wartungsarbeiten bei einem Füllstand von 8,7 Prozent verharrt. Auch in den Katharina-Gasspeicher in Sachsen-Anhalt, der zu den größeren bundesweit zählt und von einem Gemeinschaftsunternehmen von VNG und Gazprom Export betrieben wird, wurde schon länger nicht mehr eingespeichert. Der Füllstand dort: 19,3 Prozent. (aba)
Info: Täglich aktualisierte Energiemarktdaten und -grafiken finden Sie hier im ZfK-Datenraum, der in Kooperation mit dem Berliner Datenspezialisten Energy Brainpool befüllt wird.