Gas

Gasspeicher: Erstes THE-Befüllungsprogramm kostet rund 370 Mio. Euro

Zum ersten Mal wurde das neue Speicherprodukt SSBO angeboten. Dabei konnte nicht der gesamte ausgeschriebene Bedarf gedeckt werden.
24.05.2022

Der durchschnittliche Füllstand in den deutschen Gasspeichern betrug zuletzt 45 Prozent.

Die erste Ausschreibung des Gas-Marktgebietsverantwortlichen Trading Hub Europe (THE) zur Befüllung der deutschen Gasspeicher ist abgeschlossen. Nach Angaben des Unternehmens belaufen sich demnach die Gesamtkosten auf etwa 370 Mio. Euro.

Konkret wurde das Produkt "Strategic Storage-Based Options" (SSBO) ausgeschrieben. Grundlage dafür ist das seit 1. Mai gültige Gasspeichergesetz. Ziel ist es, mithilfe dieser Option eine Befüllung der Speicher auch in wirtschaftlich ungünstigen Zeiten zu gewährleisten. Bis 1. Oktober müssen alle deutschen Gasspeicher laut Gesetz einen Mindestfüllstand von 80 Prozent aufweisen. Die Ausschreibungen für das Produkt obliegen dem deutschen Marktgebietsverantwortlichem THE.

Kurze Vorlaufzeit

In Stufe eins sollen die Speicher vorwiegend von Marktteilnehmern befüllt werden. Die SSBOs sollen als zusätzlicher Anreiz zur Einspeicherung dienen.

Interessenten konnten im Zeitraum vom 9. bis 23. Mai Angebote abgeben. Trotz der kurzen Vorlaufzeit habe sich eine zweistellige Anzahl von Bietern beteiligt, teilt THE mit.

Unterschiede bei Speicherzonen

Dabei habe der ausgeschriebene Bedarf in den Speicherzonen H-Ost, H-Süd und L-Gas vollständig gedeckt werden können. Der ausgeschriebene Bedarf in den Speicherzonen H-Nord und H-West sei weitestgehend gedeckt worden. Insgesamt seien 48,3 TWh zugeschlagen worden.

Mit dem Zuschlag verpflichtet sich der Anbieter zum einen zu einer Einspeicherzusage mit stichtagsbezogenem Füllstandsnachweis und zum anderen zu einer gesicherten Vorhaltung einer Teilmenge zum jederzeitigen Abruf durch THE.

Deutschland: Füllstand bei 45 Prozent

Derweil wird in die deutschen Gasspeicher weiter kräftig eingespeichert. Nach Angaben des Branchendiensts AGSI+ betrug der durchschnittliche Füllstand zuletzt 45 Prozent. Dabei hilft, dass Gas am Spotmarkt aktuell deutlich günstiger ist als für die kommenden Wintermonate, Einspeichern also wirtschaftlich sehr attraktiv ist. (aba)