Gas

Grüner-Wasserstoff: Unternehmen und Wissenschaft verbünden sich

17 Unternehmen und vier wissenschaftliche Institute wollen die Oberrheinregion für den Wasserstofftransport und dessen Nutzung aufzubauen.
25.03.2021

Zu den 17 Unternehmen gehört unter anderem die Badenova AG und die Abo Wind AG.

Gemeinsam für mehr grünen Wasserstoff am Oberrhein: Dafür haben sich 17 Firmen und vier Fraunhofer Forschungsinstitute unter dem Dach des Forschungsnetzwerks "Oberrhein Cluster für Nachhaltigkeit" zusammengeschlossen. Sie werden unterstützt durch die Infrastruktur-Entwicklungsgesellschaft ITG, teil die teilnehmende Badenova AG mit. Das konkrete Ziel des Konsortiums ist es, die Oberrheinregion für den Wasserstofftransport und die Nutzung des Wasserstoffs grenzübergreifend fit zu machen. Das Projekt trägt den Namen "HTWin".

 

 

 

 

Das Projekt ist eingebunden in die europäische Grundidee, einen Transportkorridor entlang der Achse Rotterdam bis Genua auf der Basis von grünem Wasserstoff aufzubauen. Für den Weg hin zu grünem Wasserstoff sind vier Projektstränge vorgesehen:

  1. Wasserstoff-Produktion durch zentrale Elektrolyse-Anlagen zur Nutzung der Wasserkraft entlang des Rheins und durch dezentrale Anlagen zur besseren Nut- zung des Stroms aus Photovoltaik und Windkraft;
  2. Verteilung und Speicherung durch Auswahl und Aufbau erster Verteilnetz-Strukturen, unter Nutzung von mobilen und stationären Wasserstoffspeichern und durch die Errichtung von Wasserstofftankstellen mit Fokus auf Schiffstransport und Schwerlastverkehr;
  3. Optimierte Kreislaufnutzung der bei der Wasserstoffherstellung anfallenden Reaktionsprodukte Sauerstoff und Kohlenstoff durch die ansässige chemische und verbrennungsintensive Industrie. Nutzung von entstehender Abwärme als Ersatz konventioneller Energiekonversion auf Basis fossiler Energieträger;
  4. Transformations- und Datenplattform zur Schaffung einer Informations- und Wissensbasis und zur Integration von Entwicklungsvorstellungen bürgerlicher Interessensvertretungen sowie zur Konkretisierung und Messung der umwelt- bzw. klimarelevanten Aspekte.

"Schnell wirtschaftlich" werden

Die Ziele der vier Projektstränge nutzen vorhandene Bausteine in der Region als Basis für die Weiterentwicklung. Gegebenheiten vor Ort wie Hafenstrukturen, bestehende Elektrolyseanlagen, Gas- und Stromnetze, Industrieanlagen und Produktionsstätten für Erneuerbare Energie sind die Grundlagen für die Verortung und Entwicklung der Ergänzungsbausteine. "Die Ergänzungsbausteine sind so ausgewählt, dass diese schnell wirtschaftlich werden können und sich rasch große Potenziale zur Verringerung von CO2-Emissionen entfalten. Deswegen haben sie eine hohe Relevanz für die ansässige Industrie", so Dieter Sommerhalter, Geschäftsführer der ITG mit Sitz in Freiburg.

Der die Region verbindende Rhein zeigt hier bezogen auf grünen Wasserstoff ein dreifaches Potenzial: erstens zur Produktion von Wasserstoff, zweitens als Schiffsweg mit Knoten/Brücken für die Logistik zu Land und drittens als Standort großer chemischer Betriebe für die gekoppelte Verwendung von Reaktionsprodukten bei der Wasserstoffherstellung. (gun)