Der südwestfälische Kraftwerksbetreiber Mark-E hat erneut eine erfolgreiche Jahrebilanz für die Gas- und Dampfturbinen (GuD-) anlage in Herdecke gezogen. Diese wird zusammen mit dem Projektpartner Statkraft betrieben.

Laut Pressemitteilung konnte das Gaskraftwerk im vergangenen Jahr seine Betriebsdauer auf über 3.900 Stunden im Vergleich zum Vorjahr (gut 2.700 Stunden) deutlich steigern – und dies trotz einer längeren Stillstandsphase im ersten Quartal 2020 aufgrund eines technisches Defektes an der Dampfturbine sowie einer geplanten Revision. Die Stromproduktion erhöhte sich um fast 50 Prozent: von knapp über 1.000 Gigawattstunden (GWh) in 2019 auf annähernd 1.500 GWh.

Niedrige Gaspreise, höherer CO2-Preis

Als Hauptgrund hierfür wird eine weiter verbesserte Marktsituation angegeben. Diese hängt unter anderem mit einer schrittweisen Abschaltung von Kernkraftwerken, einem deutlich höheren CO₂-Preis, einem niedrigen Gaspreisniveau und dem starken Rückgang der Kohleverstromung zusammen, heißt es weiter.

„Das Jahr 2020 zeigt die große Bedeutung von effizienten GuD-Anlagen in einer Phase der Energiewende, in der immer mehr gesicherte Kraftwerksleistung vom Netz geht. Diesen Bedarf sehen wir auch in Zukunft“, erklärte Enervie-Vorstandssprecher Erik Höhne. GuD-Anlagen seien ein wesentlicher Faktor zur Stabilisierung des Stromnetzes, da sie vergleichsweise schnell zum Einsatz gebracht werden können. Mark-E ist Teil des Enervie-Unternehmensverbunds.

Aufgrund der schwierigen Marktsituation war das Betriebskonzept des GuD-Kraftwerks in den vergangenen Jahren angepasst und die Anlage zwischenzeitlich in einen Reservebetrieb überführt worden. Seit Frühjahr 2020 wird das GuD-Kraftwerk Herdecke nun wieder im „24/7“-Betrieb rund um die Uhr flexibel eingesetzt. „Hierfür wurde die Belegschaft am Standort Herdecke entsprechend aufgestockt und insgesamt sechs neue Mitarbeiter eingestellt“, freut sich Erik Höhne über diese positive Entwicklung.

Enervie rechnet mit sehr gutem Jahresabschluss 2020

Auch aufgrund der positiven Entwicklung des GuD-Krafwerks in Herdecke erwartet die Enervie-Gruppe für abgelaufene Jahr ein sehr gutes Geschäftsergebnis. Dieses werde nicht weit weg von den Rekordzahlen für das Geschäftsjahr 2019 mit über 43 Mio. Euro Jahresgewinn liegen, hatte Höhne erst unlängst im Interview mit der ZfK erklärt. (hoe)