Gas

In Erfurt entsteht ein Mobilitätshub für Wasserstoff

Das größte Wasserstoffprojekt Thüringens hofft auf 15 Millionen Euro Förderung.
01.02.2023

In Thüringen soll ein Mobilitätshub für Wasserstoff entstehen.

Das nach eigenen Angaben größte Wasserstoffprojekt Thüringens TH2ECO (Thüringer H2 Ecosystem) will eine wirtschaftliche und umweltfreundliche Wasserstoffinfrastruktur in Thüringen aufbauen. Dazu gehört die Erzeugung von grünem Wasserstoff, dessen Transport, Verteilung und Speicherung sowie seine Anwendung. Hierfür hat das Projekt einen HyPerformer-Förderantrag beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) eingereicht.

Am Güterverkehrszentrum Erfurt soll ein H2-Mobilitätshub entstehen. Geplant ist der Bau einer öffentlichen H2-Tankstelle, inklusive regionaler H2-Erzeugung, Abfüllung und Logistik mit verschiedenen Teilzielen: Errichtung von zwei Elektrolyseuren, Anschluss an eine Verteilpipeline für Wasserstoff, Aufbau von wasserstoffbetriebener Intralogistik sowie Errichtung einer H2-Abfüllstation und eines Speicher-Trailers.

Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs

Die Gesamtinvestitionskosten für diese Teilprojekt belaufen sich auf 25 Millionen Euro. Eine Förderung in Höhe von 15 Millionen Euro sei möglich und ein wichtiger Bestandteil, um Thüringen den Weg zum Wasserstoffland zu ebnen. Mit der Förderung werde der Startschuss für die Wasserstoffwirtschaft in Thüringen und der Metropolregion Erfurt gegeben und damit die Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs in Angriff genommen.

Ziel ist eine Förderung im Programm HyLand, das 2019 vom BMDV ausgerufen wurde, um regionalen Wasserstoffkonzepten Vorschub zu verleihen. Der HyPerformer sei die höchste Stufe dieses Wettbewerbs; dafür wurde der Antrag durch die Konsortialpartner eingereicht. Erarbeitet hat den Antrag die EurA AG mit Unterstützung des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz. Partner sind JET H2 Energy Germany, Boreas Energie, Green Wind Innovation, SWE Netz, Ferngas Netzgesellschaft und Zalando Logistics. Zudem unterstützen über 30 lokale Unternehmen den Antrag in Form von Absichtserklärungen.

Das Jahr 2025 im Blick

„Mit einem hoffentlich positiven Förderbescheid ist bis Ende des Sommers zu rechnen. Dann kann die Realisierung des Projekts beginnen und die Tankstelle bereits am 31. Januar 2025 in Betrieb gehen“, so Dirk Schmidt, Niederlassungsleiter der EurA AG in Thüringen.

Weitere Teilprojekte von TH2ECO befassen sich mit Themen aus dem Wärme- und Industriesektor sowie der Speicherung von Wasserstoff. „Wir sind überzeugt, dass eine bezahlbare und erfolgreiche Energiewende sowie das Erreichen der gesteckten Klimaziele nur mit dem Einsatz insbesondere grünen Wasserstoffs gelingen kann“, so TH2ECO-Gesamtprojektleiterin Katharina Großmann. (wa)