Gas

...jetzt auch Ökogas

Der Discounter Aldi Süd hat sein Grünenergie-Angebot um klimaneutral gestelltes Gas erweitert. Erneut fiel die Wahl auf die Pfalzwerke und ihre Zweitmarke.
19.11.2018

Aldi Süd bietet seit Montag zusätzlich zu Grünstrom klimaneutral gestelltes Gas. Auch für das "Aldi Ökogas" ist im Hintergrund "123energie", die Onlinemarke der Pfalzwerke aus Ludwigshafen, der eigentliche Lieferant. Der Lebensmitteldiscounter hatte sich bundesweit nach einem Gas-Partner umgeschaut – und erweiterte letztlich seine Partnerschaft mit den Pfälzern. Dies geht aus einer Pressemitteilung des Lebensmitteldiscounters hervor.

Demnach sind die beiden Vertriebskanäle das Web, etwa die Landingpage aldi-gruenstrom.de, und Telefon. Vertragswechsel, Kundenservice und natürlich die energiewirtschaftlichen Hintergrundprozesse laufen über die volldigitalisierte 123energie.

Aldi macht Discounter-Status alle Ehre – zunächst

Die CO2-Neutralität des herkömmlichen Erdgases stellt 123energie durch Investitionen in weltweite Klimaschutzprojekte sicher, die CO2-Emissionen einsparen. Die Projekte sind nach dem "Gold Standard" zertifiziert. Aktuell sind beispielsweise Projekte zum Bau eines Windparks in Indien sowie Deponiegas-Auffangvorrichtungen in China geplant.

Zur Wahl stehen zwei Tarife. Bei jenem mit einem hohen Neukundenbonus von 300 Euro, dafür einjähriger Vertragsbindung und Preisgarantie, macht Aldi Süd seinem Discounter-Status alle Ehre: 25.000 kWh, der Jahresverbrauch eines etwas verschwenderischen Familienhaushalts, kosten 1277,85 Euro in zwölf Monatsabschlägen. Das ergibt eine ZfK-Stichprobe im Grundversorgungsgebiet der Stadtwerke München (SWM) im Speckgürtel der Landeshauptstadt. Damit wäre "Aldi Ökogas" am Montag im Preisranking des Portals Verivox unter die ersten 13 gekommen – wenn Aldi Verivox überhaupt als Vertriebskanal nutzen würde. Ungeänderte Preise vorausgesetzt, würde der Haushaltskunde ohne Kündigung im zweiten Lieferjahr aber 1577,85 Euro zahlen – mehr als die Grundversorgung durch die SWM für 1505,73 Euro.

Flexibilität wird teuer

Beim zweiten Gastarif, dem mit nur vier Wochen Mindestlaufzeit und ebenso langer Kündigungsfrist, aber ohne Wechselbonus, wäre Aldi Süd in der Stichprobe mit 1462,30 Euro nur etwa der 40ste unter den Günstigsten oder anders gesagt fast so teuer wie die Grundversorgung. "Aldi Grünstrom feat. Pfalzwerke" gibt es seit Ende 2016. Er wird zu 100 Prozent aus Wasserkraft gewonnen, zertifiziert vom TÜV Süd.

In einem bemerkenswerten Schwenk in der Unternehmensgeschichte geht Aldi Süd große Schritte in Richtung erster klimaneutraler Lebensmittelhändler. Seit 2017 wird der Strombedarf aller Filialen, Logistik- und Verwaltungszentren mit Ökostrom gedeckt. Aldi stattet die Mehrzahl der 1680 Filialen mit E-Ladesäulen und Dachphotovoltaik aus, und für den Warenferntransport werden Flüssigerdgas(LNG)-Sattelzüge angeschafft. (geo)