Die Uniper-Tochter Liqvis und der Biogashersteller Envitec Biogas haben einen Vertrag über die Lieferung von Bio-LNG abgeschlossen. Ab dem dritten Quartal 2022 beliefert die Envitec Bioenergie Güstrow Liqvis mit dem Bio-Flüssigerdgas, wie Uniper mitteilt.

Der Kraftstoff soll demnach ab Herbst 2022 in der Biogasanlage in Güstrow produziert werden. Bisher hat die 100-prozentige Tochter der Envitec Biogas diese für Herstellung von Biomethan genutzt. Nun werde die Anlage auf die Produktion von Bio-LNG umgerüstet.

Vorteil gegenüber LNG

Der Bio-Kraftstoff ist nach Unternehmenssangaben CO₂-neutral. Er ermögliche damit gegenüber dem herkömmlichen LNG nochmals eine deutliche Einsparung des Treibhausgases. Liqvis wird den Kraftstoff spätestens ab Oktober 2022 an seinen LNG-Tankstellen in Deutschland als Alternative für den Schwerlastverkehr anbieten.

"Weil Bio-LNG bisher nur eingeschränkt zur Verfügung steht, werden wir den Bedarf unserer Kunden vermutlich noch nicht voll abdecken können", schränkt Sebastian Gröblinghoff, Geschäftsführer Liqvis, ein. Das Unternehmen arbeite daran, den Anteil von Bio-LNG im Portfolio stetig zu erhöhen.

Investitionen von knapp 40 Mio. Euro

"Mit dem Erwerb und der Umrüstung des Bioenergieparks Güstrow steigt Envitec in die Produktion fortschrittlicher Biokraftstoffe ein und eröffnet sich ein neues Geschäftsfeld“, betont Olaf von Lehmden, Vorstandsvorsitzender Envitec Biogas.

Die Umrüstung des Standorts Güstrow erfordere Investitionen in eine CO₂-Verflüssigungsanlage, eine LNG-Anlage zur Biomethanverflüssigung sowie umfangreiche Ersatzinvestitionen wie beispielsweise in Dächer und Rührwerke. Diese hätten einen Umfang von 35 bis 40 Mio. Euro, heißt es. (jk)