Mainz soll Wasserstoff-Kraftwerk bekommen
Die Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG (KMW) plant den Bau eines wasserstofffähigen Gaskraftwerkes auf der Ingelheimer Aue. Es soll die erneuerbaren Energien ergänzen und Strom liefern, wenn kein Wind weht und auch keine Sonne scheint, um die Versorgungssicherheit in einer CO2-freien Energiezukunft in der Region zu gewährleisten. Das sogenannte "Zukunftskraftwerk" (ZKW) wird technisch so gebaut, dass das anfänglich genutzte Erdgas möglichst schnell und vollständig durch Wasserstoff ersetzt wird. Die Inbetriebnahme ist für 2028 geplant.
Das ZKW gewährleiste eine wind- und sonnenunabhängige Kraftwerksleistung und sichere damit die Versorgung der Region in Zeiten der sogenannten Dunkelflaute ab, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Leistung beträgt circa 250 Megawatt elektrisch und circa 100 Megawatt thermisch. Zu Beginn wird das Zukunftskraftwerk mit Erdgas betrieben, welches zunehmend durch Wasserstoff ersetzt wird. Ziel sei es, die Anlage ab 2035 vollständig mit Wasserstoff zu betreiben.
Als Backup für die Erneuerbaren entscheidend
"Als moderner Erzeuger wollen wir 100 Prozent klimaneutrale Energie zur Verfügung stellen und eine langfristige Zukunftssicherheit sowie maximale Nachhaltigkeit sicherstellen. Deshalb planen wir, in Mainz Investitionen in eine wasserstofffähige Energieerzeugung zu tätigen", erläutert Oliver Malerius, Vorstandsvorsitzender der KMW. "Das Zukunftskraftwerk wird an wind- und sonnenarmen Tagen flexibel als Backup einspringen, Spitzenlasten abdecken und damit die Versorgung gewährleisten. Dadurch legen wir den Grundstein, um ab 2035 CO2-frei zu sein."
"Die Stadt Mainz als Anteilseigner unterstützt KMW in ihrem Vorhaben, ein wasserstofffähiges Kraftwerk zu bauen", sagt Nino Haase, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Mainz. "Im Wasserstoffbetrieb wird das Zukunftskraftwerk künftig die Fernwärme für Mainz CO2-frei erzeugen. Darüber hinaus wird es zusätzliche Kapazität für die Stromversorgung des neuen KMW-Rechenzentrums für die Region Rhein-Main bieten. Damit unterstützt das ZKW den Plan der Landeshauptstadt Mainz, bereits ab 2035 klimaneutral zu sein."
Wichtig für die Wertschöpfung
Ziel sei es auch, Arbeitsplätze in der Region zu sichern. Das ZKW werde entscheidend zur Wirtschaftskraft und zur Wertschöpfung für Mainz und Wiesbaden beitragen, ist sich Gert-Uwe Mende, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, sicher.
Damit KMW die finale Investitionsentscheidung treffen kann, seien jedoch noch konkrete Ausgestaltungen der Kraftwerksstrategie notwendig, so die Pressemitteilung. (amo)