Gas

Netzagentur hält regionalen Gasmangel für wahrscheinlich

Klaus Müller warnt vor temporären Einschränkungen in einzelnen Teilen Deutschlands. Entscheidend seien in einem solchen Fall gute Transportmöglichkeiten.
18.08.2022

Klaus Müller steht seit dem 1. März 2022 an der Spitze der Bundesnetzagentur.

Die Bundesnetzagentur rechnet damit, dass es im kommenden Winter zumindest regional einen Gasmangel in Deutschland geben könnte. «Vermutlich wären die Einschränkungen erst einmal temporär und können auch wieder enden oder mehrfach auftreten», sagte Behördenchef Klaus Müller dem Nachrichtenportal T-Online in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview. In dem Fall müsse man dafür sorgen, dass Gas gut durchs Land transportiert werde.

Das Szenario eines regionalen Gasmangels sei wahrscheinlich, sagte Müller. «Womöglich aber läuft es sogar etwas besser.» Dafür müsste gewährleistet sein, dass die Gasimporte im kommenden Jahr größer ausfallen – zum Beispiel, weil die zwei zusätzlichen privaten Flüssiggasterminals so früh wie möglich fertig sind oder Deutschland zusätzliches Gas aus Frankreich bekommt. «Dann könnten wir davon ausgehen, dass wir unsere Speicher nächsten Sommer wieder schneller füllen können.»

Müller: Vollständige Befüllung im Grunde nicht erreichbar

Die fast vollständige Befüllung der Speicher vor diesem Winter hält Müller für unwahrscheinlich. «Einen durchschnittlichen Füllstand von 95 Prozent zum 1. November verfehlen wir in all unseren Szenarien. Das werden wir kaum hinkriegen, weil einzelne Speicher von einem sehr niedrigen Füllstand gestartet sind.» (dpa/amo)